14.06.2019

Rottenburg als sicherer Hafen

Zwölf deutsche Städte gründen ein Bündnis für Flüchtlinge

Zwei baden-württembergische Städte - Freiburg und Rottenburg am Neckar - beteiligen sich am Bündnis „Städte Sichere Häfen": Sie wollen Bootsflüchtlinge aufnehmen - auch über ihr eigentliches Kontingent hinaus.

Mit der Gründung des Bündnisses „Städte Sichere Häfen" unterstützen bislang zwölf deutsche Städte die Forderung, Bootsflüchtlingen eine sichere Bleibe zu verschaffen - über offizielle Aufnahmequoten hinaus (Archivfoto).

Zwölf deutsche Städte haben am Freitag in Berlin ein Bündnis „Städte Sichere Häfen" gegründet. Zu dem Bündnis haben sich neben Freiburg und Rottenburg am Neckar die Städte Berlin, Detmold, Flensburg, Greifswald, Hildesheim, Kiel, Krefeld, Marburg, Potsdam und Rostock zusammengeschlossen.

Das Bündnis setzt sich nach eigenen Angaben dafür ein, dass Städte und Gemeinden aus Seenot gerettete Flüchtlinge zusätzlich zu ihren regulären Kontingenten aufnehmen dürfen. Die Entscheidung über Aufnahme und Verteilung obliegt in Deutschland nicht den Kommunen, sondern dem Bund und im zweiten Schritt dem jeweiligen Bundesland.

Der württembergische Landesbischof Dr. Frank Otfried July hatte Mitte Mai bereits für eine liberale Flüchtlings- und Migrationspolitik in einem geeinten Europa geworben.

Rottenburger OB fordert neuen Schlüssel

Der Oberbürgermeister von Rottenburg Stephan Neher (CDU) forderte, Flüchtlinge von Bord der Seenotrettung direkt in die jeweilige Kommune zu bringen. Dazu müsse es  einen neuen Verteilungsschlüssel für Flüchtlinge geben und die aufnehmenden Kommunen finanziell unterstützt werden. 

Nach Angaben der Sprecherin der Bewegung „Seebrücke", Maura Magni, bekunden wöchentlich weitere Kommunen in Deutschland ihr Interesse, Teil des Bündnisses zu werden. Es liege jetzt in der Verantwortung der Städte, sichere Strukturen für die Aufnahme von Flüchtlingen zu schaffen.

Zahlen über die derzeitigen oder geplanten Aufnahmekapazitäten der Kommunen liegen nach Angaben von Magni jedoch nicht vor.

Quelle: Evangelischer Pressedienst (epd)

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