Zwei baden-württembergische Städte - Freiburg und Rottenburg am Neckar - beteiligen sich am Bündnis „Städte Sichere Häfen": Sie wollen Bootsflüchtlinge aufnehmen - auch über ihr eigentliches Kontingent hinaus.
Zwölf deutsche Städte haben am Freitag in Berlin ein Bündnis „Städte Sichere Häfen" gegründet. Zu dem Bündnis haben sich neben Freiburg und Rottenburg am Neckar die Städte Berlin, Detmold, Flensburg, Greifswald, Hildesheim, Kiel, Krefeld, Marburg, Potsdam und Rostock zusammengeschlossen.
Das Bündnis setzt sich nach eigenen Angaben dafür ein, dass Städte und Gemeinden aus Seenot gerettete Flüchtlinge zusätzlich zu ihren regulären Kontingenten aufnehmen dürfen. Die Entscheidung über Aufnahme und Verteilung obliegt in Deutschland nicht den Kommunen, sondern dem Bund und im zweiten Schritt dem jeweiligen Bundesland.
Der Oberbürgermeister von Rottenburg Stephan Neher (CDU) forderte, Flüchtlinge von Bord der Seenotrettung direkt in die jeweilige Kommune zu bringen. Dazu müsse es einen neuen Verteilungsschlüssel für Flüchtlinge geben und die aufnehmenden Kommunen finanziell unterstützt werden.
Nach Angaben der Sprecherin der Bewegung „Seebrücke", Maura Magni, bekunden wöchentlich weitere Kommunen in Deutschland ihr Interesse, Teil des Bündnisses zu werden. Es liege jetzt in der Verantwortung der Städte, sichere Strukturen für die Aufnahme von Flüchtlingen zu schaffen.
Zahlen über die derzeitigen oder geplanten Aufnahmekapazitäten der Kommunen liegen nach Angaben von Magni jedoch nicht vor.
Quelle: Evangelischer Pressedienst (epd)