13.11.2019

EKD: Kein Frieden ohne Klimaschutz

Die viertägige EKD-Synode in Dresden ist am Mittwochabend zu Ende gegangen.

Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland beschließt Resolution

Dresden. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) fordert mehr Anstrengungen für den Klimaschutz. Zum Abschluss ihrer Synode am Mittwoch in Dresden verabschiedete das Kirchenparlament einen Text, in dem es unter anderem heißt: „Für den Frieden in der Welt ist Klimagerechtigkeit eine unabdingbare Voraussetzung.“

Seit Sonntag, 10. November, hatten die insgesamt 126 Synodalen getagt. Dabei verabschiedeten sie nicht nur den Haushaltsplan für das kommende Jahr mit einem Volumen von mehr als 222 Millionen Euro, sondern befassten sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Frieden.

Irmgard Schwaetzer, Präses der EKD-Synode.

Eng verknüpft sei das Tjhema mit dem Klimawandel: „Der Klimawandel verschärft bestehende Konflikte und ist eine nicht zu unterschätzende Fluchtursache“, betonte Präses Irmgard Schwaetzer. Und: „Frieden kann es ohne nachhaltige Entwicklung nicht geben." Denn von den Folgen des Klimawandels seien besonders die ärmsten Länder der Erde und ihre Bevölkerung betroffen.

So heißt es in der von der Synode verabschiedeten Resolution - die EKD nennt sie Kundgebung - unter anderem: „Für den Frieden in der Welt ist Klimagerechtigkeit eine unabdingbare Voraussetzung.“

Protest gegen Lohndumping

Das Papier geht aber auch auf den innergesellschaftlichen Frieden in Deutschland ein: Lohndumping und die Verlagerung von Arbeitsplätzen, Altersarmut und steigende Mieten weckten zunehmend Ängste.

Die Kirche habe die Aufgabe, sich mit diesen Problemen auseinanderzusetzen, um Populismus, Extremismus und Gewaltbereitschaft vorzubeugen.

„Zunehmend belasten auch Antisemitismus und Islamfeindlichkeit sowie Rechtspopulismus und Rechtsextremismus das gesellschaftliche Klima. Dem muss entgegnet werden: Rassismus und Ausgrenzung widersprechen dem christlichen Gebot der Nächstenliebe und der Würde des Menschen. Verbale und physische Verrohung und Gewalt dürfen keine Mittel der politischen, weltanschaulichen und religiösen Auseinandersetzung sein.“

Zukunft der Kirche – Abschluss der #ekdsynode in Dresden

 

Aufarbeitung sexualisierter Gewalt

Ein weiteres wichtiges Thema war die weitere Aufarbeitung sexueller Gewalt; dafür stellt die Synode im kommenden Jahr rund eine Million Euro zusätzlich zur Verfügung, so dass insgesamt 2,3 Millionen Euro bereitstehen. „Unsere Beratungen in Dresden haben uns darin bestärkt, die Beteiligung von Betroffenen künftig noch weiter zu stärken“, sagte Schwaetzer. So wird sich in Kürze ein Betroffenenbeirat bilden.

Jugendquote beschlossen

Ebenfalls beschlossen haben die Synodalen eine Art Jugendquote. Demnach sollen alle Landeskirchen mit mehr als zwei Vertretern in der EKD-Synode mindestens eine(n) Synodale(n) im Alter zwischen 20 und höchstens 27 Jahren entsenden. Erklärtes Ziel ist es, dass die nächste, sich 2021 konstituierende EKD-Synode zumindest zu Beginn mindestens 20 junge "Parlamentarier" bis zu 27 Jahren haben soll.

Bislang hat die EKD-Synode zwar Jugenddelegierte - sie können jedoch keine Anträge einbringen und besitzen kein Stimmrecht.

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