11.07.2019

Kongo: Hilfsorganisationen starten Online-Resolution

Tübingen/Kinshasa. Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt sowie das Deutsche Institut für Ärztliche Mission (Difäm) in Tübingen haben eine Online-Resolution gestartet: Sie unterstützen damit die Forderung von Nobelpreisträger Dr. Denis Mukwege, dass sich Deutschland und die EU stärker im Kampf für Menschenrechte im afrikanischen Kongo engagieren.

Der Bergbau im Kongo findet häufig unter primitivsten Bedingungen statt - mit sklavenartigen Arbeitsbedingungen für die Bergleute (Archivfoto).

Während seiner Auftritte beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund sowie in Tübingen und Stuttgart Ende Juni hatte der Gynäkologe und Nobelpreisträger Denis Mukwege eine klare Botschaft: Sowohl die deutsche und europäische Politik als auch die deutsche Wirtschaft sollten ihren Einfluss geltend machen, um die Menschenrechtssituation in der Demokratischen Republik Kongo zu verbessern.

Aus Sicht Mukweges haben die massenhaften, systematischen Verbrechen an der Bevölkerung - etwa die Vergewaltigung zigtausender Frauen - vor allem einen wirtschaftlichen Grund: Sie dienten korrupten Behörden und kriminellen Clans dazu, Einwohner aus rohstoffreichen Gebieten zu vertreiben. Denn in dem afrikanischen Land werden unter anderem seltene Coltan-Erze abgebaut, die bei der Produktion elektronischer Geräte dringend gebraucht werden - und wegen der fortschreitenden Elektrifizierung im Autobau noch wichtiger werden.

Appell an die Bundesregierung

In der von Brot für die Welt und Difäm gestarteten Resolution werden nun Bundesregierung und EU-Kommission aufgefordert, „sich vorbehaltlos für die Beendigung der Straflosigkeit im Kongo und damit für ein international anerkanntes und unabhängiges Justizverfahren einzusetzen, das Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen verfolgt." Außerdem verweist der Resolutionstext auf einen bereits 2010 veröffentlichten UN-Bericht über die Zustände im Kongo; die darin enthaltenen Empfehlungen zur Verbesserung der Situation sollten umgesetzt werden „und die Opfer zu Wort kommen."

Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege war im Juni nicht zum ersten Mal Gast im Südwesten: 2010 war er bereits in Tübingen.

Mehr Regeln für Unternehmen?

Außerdem fordern Brot für die Welt und Difäm von der Bundesregierung Gesetze, die Wirtschaftsunternehmen für ihre Tätigkeit im Kongo klarere Regeln auferlegt: So sollen Erz-Käufe bei kriminellen Anbietern ebenso bekämpft werden wie die sklavenähnlichen Bedingungen für die Bergarbeiter.

Bei seinem Besuch in Tübingen und Stuttgart hatte Mukwege zudem an deutsche Autobauer appelliert, aus dem Kongo nicht nur Bodenschätze zu beziehen: Am besten sollten diese in eigenen Fabriken veredelt und weiterverarbeitet werden - dies würde direkt helfen, die Lebensumstände der Bevölkerung in dem Riesenland zu verbessern; der Kongo ist sechseinhalb Mal größer als die Bundesrepublik Deutschland.

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