Rund 6.600 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer haben sich im Winter 2018/2019 bei den württembergischen Vesperkirchen engagiert. Darunter waren viele Schülergruppen und Prominente. Die Ehrenamtlichen haben an 575 Vesperkirchtagen rund 170.000 Mahlzeiten ausgegeben. Die Organisatoren der Vesperkirchen vermelden zudem eine große Spendenbereitschaft sowie einen beachtlichen Beitrag von Sponsoren.
Insgesamt gab es in der württembergischen Landeskirche in dieser Saison 31 Vesperkirchen, viele davon in ökumenischer Trägerschaft. In Waldstetten (Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd) und Ehingen (Kirchenbezirk Blaubeuren) haben im Februar und März neu ins Leben gerufene Vesperkirchen für zwölf bzw. drei Tage Mahlzeiten an Bedürftige verteilt. Den Auftakt der Saison hatte am 5. November die Vesperkirche in Ellwangen (Kirchenbezirk Aalen) gemacht. Als letzte schließt die Vesperkirche in Leonberg am 17. April ihre Türen.
Etwa die Hälfte aller Verantwortlichen berichten, dass der Anteil armer, älterer Menschen – davon viele Seniorinnen – in den letzten Jahren stetig gestiegen sei. Auch Alleinerziehende und Familien nehmen das Angebot gerne wahr. In einigen Vesperkirchen werden die Mahlzeiten kostenlos oder auf Spendenbasis abgegeben wie in der Stuttgarter Leonhardskirche. Andere Vesperkirchen wie die in Esslingen verlangen durchschnittlich 1,50 Euro pro Mahlzeit.
Vesperkirchen sind grundsätzlich zeitlich befristet. Sie finden nur in der kalten Jahreszeit statt. Dabei werden Kirchenräume zu Ess- und Aufenthaltsräumen umgebaut. Neben den Mahlzeiten gab es auch in dieser Saison viele weitere Angebote, etwa Friseurbesuche und Fußpflege, medizinische Hilfen, Seelsorge und psychosoziale Unterstützung bis hin zu Rechtsberatung. Andachten und kulturelle Angebote machen die Vesperkirchen zu Orten, an denen sich Menschen aller Altersgruppen und Gesellschaftsschichten begegnen.