Ljubljana/Stuttgart. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg ist jetzt offizielle Partnerkirche der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses (AB) in Slowenien. Vertreter der Kirchenleitungen unterzeichneten am Freitag die Partnerschafts-Vereinbarung.
Kontakte zwischen Württemberg und Slowenien gibt es auf Gemeindeebene bereits seit langem: Seit 2008 unterhält die evangelische Kirchengemeinde Wolfschlugen (Landkreis Esslingen) unter dem Dach des Gustav-Adolf-Werks eine Partnerschaft zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Ljubljana. Doch Verbindungen zwischen Württemberg und Slowenien bestehen genau genommen schon seit dem 16. Jahrhundert...
Auch wenn die Großstadt Ljubljana mit knapp 300.000 Einwohnern in einer ganz anderen „kommunalen Liga“ spielt als das nur 6.400 Einwohner zählende Wolfschlugen: Auf kirchlicher Ebene sind die Größenverhältnisse umgekehrt. Da ist einerseits die württembergische Landeskirche mit knapp zwei Millionen Mitgliedern und rund 1.300 Kirchengemeinden - und andererseits die Evangelische Kirche (AB) in Slowenien mit etwa 20.000 Mitgliedern und 13 Kirchengemeinden.
Für den württembergischen Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July sind die unterschiedlichen Größenordnungen nachrangig: „Ich bin dankbar, dass wir unsere neue Partnerkirche in Slowenien in ihren ökumenischen Bemühungen unterstützen können. Ob orthodox oder katholisch oder evangelisch - wir alle sind Teil der weltweiten Kirche Jesu Christi", betonte er gegenüber seinen Gastgebern.
Neben July besteht die württembergische Delegation aus Synodenpräsidentin Inge Schneider, Kirchenrat Klaus Rieth, dem Bad Uracher Dekan Michael Karwounopoulos und Dr. Christof Kling als Vertreter des Partnerkreises Ljubljana - Wolfschlugen. Sie wurden nicht nur vom slowenischen Bischof Geza Filo empfangen, sondern auch vom katholischen Erzbischof Stanislav Zore, dem serbisch-orthodoxen Bischof Porphyrius sowie Vertretern der Stadt.
Sowohl Bischof Filo als auch der württembergische Landesbischof July betonten die jahrhundertealten Verbindungen zwischen ihren territorial so weit getrennten Kirchen. July erinnerte beispielsweise an die im Innenhof von Stift Urach stehende Skulptur des slowenischen Reformators Primož Trubar, der 1550 in Schwäbisch Hall den ersten Katechismus in slowenischer Sprache verfasste, nach seiner Vertreibung aus Ljubljana nach Schwaben zurückkehrte und schließlich in Derendingen bei Tübingen starb. Ein Gedenken an Trubar, nach dem die evangelische Kirche in Ljubljana benannt ist, gehörte denn auch zum Programm der Reise, die am Samstag zu Ende gehen wird.