Heilbronn. Beim „Tag der Schöpfung“ auf der Bundesgartenschau Heilbronn hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) auf die maßgebliche Rolle von Christen beim Klima- und Umweltschutz verwiesen. Es gehe „um das Leben der jungen Generation“.
Beim Klima- und Umweltschutz ist nach Überzeugung des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) höchste Eile geboten. Es gehe um die nächsten Generationen, sagte er am Freitag in Heilbronn bei der bundesweit zentralen Eröffnung des „Tags der Schöpfung“ der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), die erstmals auf einer Bundesgartenschau stattfand.
Doch nur wenn Klimaschutz und wirtschaftlicher Erfolg zusammengehen, sei ein globaler Erfolg denkbar, unterstrich der Grünen-Politiker. Er verwies auf eine maßgebliche Rolle von Christen beim Klima- und Umweltschutz.
„Wenn alle an einem Strang ziehen, bin ich zuversichtlich, dass wir das Ruder noch herumreißen können“, sagte der Ministerpräsident. Christen hätten aus ihrem Glauben heraus Zuversicht, was mehr sei als schaler Optimismus. Für Christen gebe es niemals „nur einen Tropfen auf den heißen Stein“, sondern Tropfen, die sich sammeln, zu fließen beginnen und zu Wundern werden. Und Kirchen hätten „eine Vorstellung vom echten Leben“, für das sie Impulse weitergäben, die auch die Politik prägten.
Es brauche mehr gemeinsame Regeln zum Schutz von Klima und Umwelt, die von allen geachtet werden. Dabei gehe es nicht darum, beispielsweise das Fliegen zu verdammen, sondern Kerosin zu verteuern und regenerative Treibstoffe zu entwickeln. Man solle auch nicht das Auto verteufeln, sondern den CO2-Ausstoß besteuern und emissionsfreie Alternativen anbieten. „Es muss teuer werden, das Klima zu zerstören, und sich lohnen, das Klima zu schützen“, sagte Kretschmann vor etwa 2.000 Zuhörern.
Erzpriester Radu Constantin Miron, Vorsitzender der ACK Deutschland, sagte bei der Eröffnungsveranstaltung, der seit 2010 ökumenisch und bundesweit begangene Tag umfasse Dank und Lobpreis für die Schöpfung. Zudem führe er zur „Erkenntnis, dass wir an der Schöpfung schuldig geworden sind“, sowie zu konkreten Schritten des Handelns. „Heute haben wir die Chance, Augen, Ohren und alle Sinne für Gottes Schöpfung zu öffnen und so dem Geheimnis des Lebens neu auf die Spur zu kommen“, betonte er.
Im Anschluss an den Festakt wurden sechs Leuchtturmprojekte von Kirchen in Sachen Umwelt- und Klimaschutz vorgestellt. Dies waren die EMAS-Umweltzertifizierung, der sich unter anderem alle Tagungshäuser der Diözese Rottenburg-Stuttgart unterziehen, und die Aktion „Weltfairänderer“ der Erzdiözese Freiburg.
Die badische evangelische Landeskirche war mit einem Lastenradprojekt ihrer Kirchengemeinde Hockenheim und die württembergische mit dem Projekt „Kirchen im Biosphärengebiet“ vertreten. Umweltgerechtes Handeln als Gemeindeprojekt stellte die Evangelisch-methodistische Kirche am Beispiel ihrer Pforzheimer Gemeinde vor, und die griechisch-orthodoxe Gemeinde Reutlingen präsentierte den „Tag der Schöpfung“ unter dem Gesichtspunkt orthodoxer Spiritualität.
Quelle: Evangelischer Pressedienst (epd)