06.09.2019

Einladung zur Zeitreise

„Tag des offenen Denkmals“: Programme in vielen Kirchen

Stuttgart. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg und viele ihrer Gemeinden beteiligen sich am Sonntag am bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“. Viele sonst nicht zu besichtigende Gebäude oder Gebäudeteile sind geöffnet; an den meisten Orten gibt's zudem Führungen und Programme.

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Der „Tag des offenen Denkmals“ am kommenden Sonntag, 8. September, ist die Einladung zu einer Zeitreise – und Württemberg steht in diesem Jahr besonders im Mittelpunkt: Im und am Ulmer Münster, der größten evangelischen Kirche in Deutschland mit dem höchsten Kirchturm der Welt, findet die offizielle Eröffnung der bundesweiten, von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordinierten, Veranstaltung statt.

Auch die Evangelische Landeskirche in Württemberg und viele ihrer Mitgliedsgemeinden laden am Sonntag ein: Führungen, Konzerte oder Gespräche bei Kaffee und Kuchen sowie Mitmachveranstaltungen für Kinder lassen (Kultur)Geschichte lebendig werden.

Modern - oder mehr als 1.000 Jahre alt

Ob kleine, mehr als 1.000 Jahre alte Dorfkirchen wie die St.-Michaels-Kirche in Burgfelden bei Albstadt (Zollernalbkreis), das mächtige gotische Münster in Ulm oder erst in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Bauten wie die Kreuzkirche in Ludwigsburg: Sie verraten viel über das Leben und den Glauben der Württemberger im Laufe der Jahrhunderte bis in die Gegenwart.

In den meisten offenen Denkmalen haben die Besucher zudemdie Möglichkeit, sonst nicht zugängliche Bereiche zu erkunden, beispielsweise Glockentürme.

Das Ulmer Münster ist die größte evangelische Kirche in Deutschland und hat den höchsten Kirchturm der Welt: Im und am Münster findet am Sonntag, 8. September, die zentrale Eröffnungsveranstaltung des bundesweit angebotenen „Tags des offenen Denkmals“ statt.
Auf das 8. Jahrhundert geht die St. Michaelskirche in Albstadt-Burgfelden zurück. Damit zählt sie zu den ältesten Bauten Württembergs.
St. Martin in Biberach ist eine der seltenen Simultankirchen: Sie gehört den Gemeinden beider Konfessionen.
In Pfullingen ist die frühere Klosterkirche geöffnet - Zeugnis des einstigen Klarissenklosters aus dem 13. Jahrhundert.
Die aus den 1960er Jahren stammende Kreuzkirche in Ludwigsburg ist rund ein Jahrtausend jünger als das Gotteshaus in Burgfelden.
Auch Zeugnisse jüdischen Lebens in Württemberg sind zu besichtigen: hier die Synagoge in Rexingen bei Horb.

„Auf Qualität und Schönheit hinweisen“

Nach Ansicht von Kirchenrat Reinhard Lambert Auer, Kunstbeauftragter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, ist der „Tag des offenen Denkmals“ vor allem eine Chance, die „tiefe Verwurzelung“ der Kirche in der Region zu dokumentieren und die kulturelle Vielfalt ins Bewusstsein zu rufen.

Damit meint er nicht nur die jahrhundertealten Kirchen und Gebäude, sondern auch moderne Bauten wie beispielsweise die Versöhnungskirche in Ulm-Wiblingen: „Wir haben die Chance, auch auf deren Qualität und Schönheit hinzuweisen“.

Nicht nur Kirchliches

Eine Art Geheimtipp für einen Denkmalbesuch hat Auer zwar nicht, aber er rät allen Geschichts- und Kulturinteressierten: „Schauen Sie in Flyern oder anderen Publikationen, welche Denkmale im Umfeld geöffnet sind." Das müssen nicht nur Kirchenbauten sein - auch ein aus den 1960er Jahren erhaltenes Tonstudio wie in Schwenningen könne interessant sein.

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