„Die Preisträger sind leuchtende Beispiele, dass erfolgreiches Unternehmertum und soziale Verantwortung zusammengehören", betonte der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July während der Preisverleihung im Neuen Schloss. Eine "lebenswerte Gesellschaft braucht Menschen, die bereit sind, Verantwortung für den Nächsten und die Umwelt in allen Bereichen zu wagen." July sowie Dr. Gebhard Fürst, der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, haben gemeinsam mit Landes-Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) die Schirmherrschaft für die Aktion übernommen.
Mit dem undotierten Lea-Mittelstandspreis würdigen das Land sowie die beiden kirchlichen Einrichtungen Caritas und Diakonie das freiwillige soziale und gesellschaftliche Engagement von Unternehmen. 301 Bewerbungen für die Auszeichnung unter dem Motto „Leistung - Engagement - Anerkennung" (Lea) lagen der Jury vor Diese wählte die Preisträger in drei Kategorien aus.
In Kategorie I (Firmen bis 20 Mitarbeiter) erhielt die travel-to-nature GmbH aus Heitersheim (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) den Lea-Mittelstandspreis. Das Unternehmen gestaltet seine Reisen nach Überzeugung der Jury sozial- und umweltverträglich und achtet zudem auf eine faire Bezahlung des Personals am Reiseziel. Außerdem unterstütze der Veranstalter an allen Reisezielen soziale Projekte.
Als Beispiel hob das Entscheidungsgremium die „Casa Mantay" in Peru hervor: Hier fanden in den vergangenen 18 Jahren mehr als 200 ungewollt schwanger gewordene Mädchen ein schützendes Zuhause sowie eine Ausbildungsmöglichkeit im Handwerk.
In der Kategorie der Unternehmen mit bis zu 150 Beschäftigten ist die Baugenossenschaft Familienheim eG in Villingen-Schwenningen die diesjährige Preisträgerin. Die Genossenschaft kooperiert mit der Stiftung Liebenau und hat gemeinsam mit ihr in Villingen-Schwenningen ein inklusives Mehrfamilienhaus errichtet, in dem Menschen mit und ohne Behinderung zusammenleben.
19 Wohnungen sind in dem Haus untergebracht, darunter befinden sich auch mehrere WGs: Bewohner mit Handicap werden mit Hilfe der Stiftung Liebenau an ein eigenständiges Leben herangeführt.
Preisträgerin in der Kategorie der Firmen mit bis zu 500 Mitarbeitern ist das Bäckerhaus Veit aus Bempflingen (Landkreis Esslingen). Preiswürdig fand die Jury sowohl das ökologische als auch das soziale Engagement. Seit Jahren engagiere sich die Bäckerei für den Erhalt biologischer Vielfalt, rekultiviert in Zusammenarbeit mit dem Freilichtmuseum Beuren alte Weizensorten und habe damit beigetragen, den bedrohten Dickkopfweizen vor dem Aussterben zu retten.
Außerdem unterstützt das Unternehmen Asylcafés, Flüchtlingsheime und Tafeln in der Region durch das Beliefern mit Backwaren.
Der Rottenburger Bischof Fürst nannte die ausgezeichneten Unternehmen „Biotope einer vielfältigen Gesellschaft". Und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) bescheinigte den Preisträgern, „einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung" zu leisten.
Unterdessen ist nach der Preisverleihung bereits vor dem nächsten Wettbewerb: Bewerbungen um den Lea-Mittelstandspreis 2020 sind bis zum 20. März kommenden Jahres möglich.
Bewerben um den Lea-Mittelstandspreis können sich alle baden-württembergischen Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten, die Wohlfahrtsverbände, soziale Organisationen, Initiativen oder Vereine unterstützen und sich mit ihnen gesellschaftlich engagieren.