Beruf
Pfarrer
Wohnort
Schwanenstraße 9, 72800 Eningen
Geburtsjahr
1961
Geburtsort
Ravensburg
E-Mail
Johannes.Eissler
Er ist die Konstante im Präsidium der Landessynode: Pfarrer Johannes Eißler war bereits in der 15. Legislaturperiode Vizepräsident – und er ist es auch in der 16. „Wir krempeln die Ärmel hoch und haben Lust, die neue Synode zu leiten“, gibt der 58-Jährige die Stimmung im Präsidiumsteam wieder. Noch mehr als bislang „werden wir dabei im Teamwork machen“, ist er überzeugt. Die Herausforderungen für die Mitglieder der neuen Landessynode dürften insgesamt größer werden als jene, vor denen die Synodalen der 15. Synode standen. Das steht für Johannes Eißler mit Blick auf Genesis 41 fest. Denn: „Wir hatten nicht nur sieben, sondern noch ein paar mehr fette Jahre.“ Diese Ära gehe zu Ende: Bereits „in absehbarer Zeit“ werde nicht einmal mehr jeder Zweite im Südwesten der evangelischen oder katholischen Kirche angehören, liest der Pfarrer aus Eningen unter Achalm aus der demografischen Entwicklung heraus. Bislang hätten Zuwanderungsgewinne und eine steigende Einwohnerzahl den Rückgang der Kirchlichkeit in der Bevölkerung noch kaschieren können – doch diese Ausgleichseffekte würden schwächer. Dennoch warnt das Mitglied des Gesprächskreises „Evangelium und Kirche“ die Landeskirche vor einem „Rückzug in die Nische“ als mögliche Konsequenz. „Wir müssen eher den Blick für die Gesamtgesellschaft schärfen.“ Das bedeutet laut Eißler, „dass wir als Volkskirche Anreize schaffen müssen, auch Neues auszuprobieren“. Er wünsche sich „eine Kultur, in der kirchliche Start-ups gefördert werden“ und „Neues nicht als Bedrohung angesehen wird“.
Die Kraft für die von ihm angemahnten Aufbrüche besitze die württembergische Landeskirche: „Wir haben wunderbare Pfarrer und Ehrenamtliche“, die mit einer „unglaublichen Power über weite Strecken gute Arbeit leisten”. Allerdings gelte es, die Ressourcen künftig gezielter einzusetzen. Als Beispiel nennt Johannes Eißler „das Geld, das wir für Neue Aufbrüche zur Verfügung gestellt haben“: Teilweise sei dieses „nach dem Gießkannenprinzip ausgeschüttet“ worden – ein Verteilmodus, den sich die Kirche künftig nicht mehr leisten sollte. Als Synodenpräsidium, stellt der wiedergewählte Vizepräsident aber klar, wolle man jedoch „nicht zu sehr ins Tagesgeschäft eingreifen“. Sondern eher die Rahmenbedingungen für einen kreativen Austausch und ein konstruktives Ringen um die besten Lösungen schaffen. Und da sei er „guter Dinge, dass wir alle am selben Strang ziehen“ – unabhängig von den inhaltlichen Unterschieden der vier in der Synode vertretenen Gesprächskreise.