Stuttgart. Die württembergische evangelische Landeskirche hat beschlossen, den Widerspruch gegen eine Verfügung der Stadt Stuttgart zurückzunehmen, nach der das von Architekt Günther Behnisch und seinem Büro erbaute Haus Birkach unter Denkmalschutz steht. Das Haus beherbergt das Bildungszentrum der Landeskirche. Darin sind ist die Aus- und Fortbildung für angehende Theologinnen und Theologen sowie Religionspädagoginnen und Religionspädagogen und weitere Einrichtungen zusammengefasst. Auch das Gemeindehaus der Kirchengemeinde Birkach ist integriert.
„Unstrittig hat das Gebäude eine hohe künstlerische und architektonische Qualität. Der Architekt hat sich in einer damals ganz neuen und einmaligen Weise auf die inhaltliche Konzeption der Arbeit der künftigen Nutzer des Hauses eingelassen und das Konzept auch baulich aufgegriffen“, sagt Landesbischof Frank Otfried July. Allerdings sei ein Haus von dieser Größe, das aufgrund seiner Besonderheiten auch hohe Kosten verursacht, eine schwierige Herausforderung für die Landeskirche.
Aus Brandschutzgründen muss das Haus Birkach geschlossen werden, wenn keine Sanierung erfolgt. Die Räumung soll nach der Verfügung der Stadt bis August 2011 erfolgen. Der Brandschutz verteuert eine Sanierung um über sechs Millionen Euro auf beinahe 15 Millionen Euro. Der Oberkirchenrat hat vor diesem Hintergrund eine Abbruchgenehmigung beantragt, weil die Erhaltung des Gebäudes wirtschaftlich nicht zumutbar ist. Nun soll gemeinsam mit den Denkmalbehörden geprüft werden, welche genauen Kosten bei einer denkmalgerechten Sanierung entstehen und ob die Sanierung durch Zuschüsse oder sonstige Maßnahmen ermöglicht werden kann.
Christian Tsalos