Stuttgart/Reutlingen. Pfarrer Ottheinrich Knödler, langjähriger Fernsehbeauftragter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und landeskirchlicher Rundfunkbeauftragter beim Landesstudio Tübingen des Südwestfunks, feiert am kommenden Donnerstag, 23. September, seinen 80. Geburtstag. Von 1980 bis 1995 hat der 1930 in Tübingen geborene Theologe alle Gottesdienstsendungen im Bereich des Südfunk-Fernsehens betreut. Er befasste sich außerdem mit der Medienausbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern und war ein beliebter Sprecher beim „Wort zum Sonntag“. Von 1990 bis zu seinem Ruhestand 1995 führte er zudem den Vorsitz der Fernsehkommission im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP).
Knödler war vor seiner Tätigkeit als Fernsehpfarrer erst Religionslehrer in Giengen an der Brenz und dann Schuldekan in Reutlingen. Er ist einer der Gründer der Freien Evangelischen Schule Reutlingen. Für sein Engagement auch als langjähriger ehrenamtlicher Vorsitzender des Trägervereins der Freien Evangelischen Schule in Reutlingen wurde er 2003 mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet.
Ein Zufall brachte Ottheinrich Knödler zum „Wort zum Sonntag“. 1979 wurden einige Geistliche in den Fernsehstudios des Südwestfunks auf Stimme, Haltung und Ausdruck geprüft. Knödler, zu dieser Zeit noch Schuldekan, war aus ganz anderem Grund anwesend und sollte nur „aus Spaß“ mitmachen. Er hatte keine Scheu, war weder vorbereitet noch befangen und ging als erster durchs Ziel. „Ich habe mit fünfzig noch einmal etwas ganz Neues angefangen. Das gibt es kaum in einem anderen Beruf“, sagte er später. Seine Fernseharbeit verstand er nicht als missionarische Großveranstaltung via Bildschirm. Es sei „eher der Versuch, mit dem ‘Wort zum Sonntag‘, mit Dokumentationssendungen über kirchliche Ereignisse und halbstündigen Filmen zu Themen des Glaubens bei wenigstens ein paar Millionen Fernsehzuschauern Aufmerksamkeit und Interesse zu wecken – ein Anstoß, der ergänzungsbedürftig bleibt“.
„In seinen Rundfunkbeiträgen im damaligen Südwestfunk und im ‚Wort zum Sonntag’ hat Ottheinrich Knödler den christlichen Glauben als Hilfe zum Leben ins Gespräch gebracht“, sagt Rundfunkpfarrerin Lucie Panzer, anlässlich des 80. Geburtstages von Ottheinrich Knödler. Am Alltag orientiert habe Knödler von den Erfahrungen gesprochen, die man mit Gott machen kann, der „will, dass allen Menschen geholfen wird“, so Panzer. „Damit hat er vielen Menschen eine neue Perspektive und einen Anstoß zu zuversichtlichem Leben gegeben.“ Lucie Panzer folgte Ottheinrich Knödler 1995 im Amt nach.
Christian Tsalos