Stuttgart/Montbéliard. Vor 500 Jahren setzte Herzog Ulrich von Württemberg im linksrheinischen Teil des damaligen Herzogtums Württemberg, in Mömpelgard, dem heutigen Montbéliard, mit Guillaume Farel erstmals einen reformatorischen Prediger in sein Amt ein. Damit war Mömpelgard dem heutigen Gebiet der württembergischen Landeskirche um zehn Jahre voraus. Erst 1534 konnte Herzog Ulrich auch in Stuttgart die erste reformatorische Predigt ermöglichen.
„Montbéliard war die Vorreiterin. Hier machte Herzog Ulrich seine ersten Erfahrungen mit der Einführung der Reformation. Hier hat er die Reformation in ihrer oberdeutschen Prägung erlebt, die bis heute unseren Gottesdienst in Württemberg prägt. Und unsere Frömmigkeit,“ sagte Dr. Susanne Schenk, theologische Referentin von Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, in ihrem Grußwort im Festgottesdienst aus Anlass des Jubiläums am 10. November in Montbéliard.
In ihrem Grußwort betonte Schenk die 500 Jahre alten guten Beziehungen zwischen der Kirche von Montbéliard, der heutigen Région Est-Montbéliard der Église protestante unie de France, und der württembergischen Landeskirche, die sich zum Beispiel in einer intensiven Zusammenarbeit in der theologischen Ausbildung ausdrücken. Sie betonte zudem die gesellschaftliche und politische Bedeutung dieser Partnerschaft: „Nicht zuletzt die Wahlen in den letzten Wochen und Tagen haben uns deutlich gezeigt: Wo Angst herrscht, da wächst der Hass. Es ist an uns, im Herzen Europas dazu beizutragen, dass wir uns nicht von Furcht treiben lassen, sondern dass wir uns gegenseitig inspirieren. Zur Besonnenheit. Mit Kraft und in Liebe. In dem Geist, in dem wir gemeinsam in die Welt gesandt sind. Für ein friedvolles Miteinander der Menschen.“
Im Rahmen der Veranstaltung bekamen Emmanuelle Seyboldt, Präsidentin der Église protestante unie de France, und Marc-Frédéric Muller, Inspecteur ecclésiastique der Région Est-Montbéliard, die Goldene Brenz-Nadel als Zeichen der Verbundenheit der beiden Kirchen überreicht.
Dan Peter
Sprecher der Landeskirche
Hinweis: Ein Bild von Dr. Susanne Schenk finden Sie im Pressebereich unserer Webseite.