Muscat (Oman)/Stuttgart. Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July hat eine positive Bilanz seiner Reise in den Oman gezogen. „Toleranz zwischen den Religionen ist hier nicht nur ein Thema auf politischer Ebene, sondern wird wirklich gelebt“, betonte er. Christen dürften ungehindert Gottesdienste feiern und Kirchen bauen. Auch andere Religionsgemeinschaften könnten ihren Glauben leben. Bischof July: „Es ist wichtig, all denen den Rücken zu stärken, die sich für diese Toleranz und den Brückenbau zwischen den Religionen einsetzen.“ Das würde er auch Kritikern in Deutschland entgegenhalten, die seine Reise in ein islamisches Land eher skeptisch sehen.
Bischof July hält sich noch bis zum heutigen Donnerstag auf Einladung des Ministers für Religiöse Angelegenheiten, Scheich Abdullah bin Mohammed al-Salmi, im Sultanat Oman auf. Er führte Gespräche mit hochrangigen Politikern und besuchte verschiedene christliche und islamische Einrichtungen. Höhepunkt der Reise war seine Rede zum Thema „Glaube und Toleranz aus christlich-evangelischer Perspektive“ in der Großen Sultan-Qaboos-Moschee in der omanischen Hauptstadt Muscat. July hatte darin einen verstärkten Dialog der Religionen angemahnt und ihre Vertreter dazu aufgefordert, gemeinsam für Menschenrechte und Toleranz einzutreten.
Das Sultanat Oman liegt im Südosten der arabischen Halbinsel. Die Mehrheit der Bevölkerung gehört der sonst kaum verbreitete islamische Glaubensrichtung der Ibaditen an. Oman gilt als Land, dessen Religionspolitik Toleranz zum Leitsatz macht.
Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche