Stuttgart/Hannover. Der emeritierte Tübinger Theologieprofessor und Mitglied der zehnten und elften württembergischen evangelischen Landessynode, Hans-Martin Müller, ist tot. Er starb am Donnerstag nach längerer Krankheit.
Der aus Bremen stammende Theologe gehörte als Vertreter der Evangelisch-theologischen Fakultät der württembergischen Landessynode an. Sein Mandat in der Synode legte er 1994 mit seiner Emeritierung nieder. In die württembergische Landeskirche brachte er sich neben seinem Auftrag als Universitätslehrer, auch als Frühprediger an der Tübinger Stiftskirche, als Mitglied des Theologischen Ausschusses und als Kurator des Pfarrseminars ein.
"Er war ein fundierter Lehrer in Sachen der Predigt und ein ausgezeichneter Kenner Luthers“, sagte der württembergische evangelische Landesbischof Frank Otfried July zum Tod von Hans-Martin Müller. „Die Liebe zur Kirche gehörte für ihn immer zur Grundlage seiner wissenschaftlichen Arbeit", so July.
Die Präsidentin der württembergischen Landessynode, Christel Hausding, würdigte Müller als Brückenbauer. In zahlreichen Diskussionsbeiträgen habe er seine wissenschaftliche Kompetenz in die Synode eingebracht.
Müller wurde am 13. Dezember 1928 in Bremen geboren. Nach dem Krieg studierte er Theologie und promovierte 1956 in Erlangen über „Die Heilsgeschichte in der Theologie des jungen Luther“.
Bevor Müller als Professor nach Tübingen kam, war er Pfarrer in der Hannoverschen Landeskirche, dann Leiter des Predigerseminars. 1972 wurde er Oberkirchenrat und Ausbildungsdezernent in Hannover. 1979 kam er als Professor für Praktische Theologie nach Tübingen. 1994 trat Hans-Martin Müller in den Ruhestand und zog nach Hannover-Burgdorf zurück.
Im Ruhestand war er – trotz längerer Krankheit - bis zuletzt wissenschaftlich tätig. Immer wieder war er in Schleswig-Holstein, in Württemberg und bis nach Rumänien zu Fortbildungen und Vorträgen unterwegs.
Christian Tsalos
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