Stuttgart/Winnenden. Erstmals hat die Alfred Kärcher GmbH & Co. KG am Donnerstag, 12. September, das ARBEIT PLUS-Siegel verliehen bekommen. Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July und der Initiator von ARBEIT PLUS, Dr. Rainer Meusel, überreichten das Arbeitsplatzsiegel der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an Hartmut Jenner, den Vorsitzenden der Geschäftsführung. „Das weltweit agierende Familienunternehmen aus Winnenden zeigt, dass es auch in der heutigen Zeit möglich ist, sozial nachhaltige Entscheidungen zu treffen und erfolgreich am Markt zu sein“, betonte Landesbischof July. Kärcher schaffe Arbeitsplätze und gebe Auszubildenden eine Chance.
Die Familienförderung, so die Analyse für das ARBEIT PLUS-Siegel, umfasst viele verschiedene Angebote, die Berücksichtigung von Frauen in Führungspositionen liegt deutlich über dem Branchendurchschnitt. Das Unternehmen bietet flexible Arbeitszeitmodelle. Fort- und Weiterbildung sowie Gesundheitsmanagement sind überdurchschnittlich und die Integration in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungs-verhältnisse ist im Branchenvergleich leicht überdurchschnittlich. „Die Analyse anhand des ARBEIT PLUS-Indikatorenmodells hat ergeben, dass Kärcher das Gütesiegel verdient“, sagte Laudator Rainer Meusel.
Hartmut Jenner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Alfred Kärcher GmbH & Co. KG, sieht die Personalpolitik des Unternehmens durch das ARBEIT PLUS-Siegel bestätigt: „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und die damit verbundene Bestätigung, dass wir uns mit unserer Personalpolitik auf dem richtigen Weg befinden.“
Um die Auszeichnung ARBEIT PLUS zu bekommen, müssen gleich mehrere Hürden überwunden werden. Zum einen wird das Siegel nur vergeben, wenn der Gesamtpunktwert der Beurteilung deutlich über dem Durchschnitt der Branche liegt. Zum anderen müssen alle vier Teilgruppen in der Bewertung zu einem überdurchschnittlichen Ergebnis führen. Dazu werden vom Institut für Wirtschafts- und Sozialethik (IWS ) der Universität Marburg 20 Indikatoren erfragt und ausgewertet, anschließend finden Gespräche mit der Unternehmensleitung und dem Betriebsrat statt. Auf Grundlage des IWS-Gutachtens muss dann noch das Vergabegremium von ARBEIT PLUS – unter Vorsitz des EKD-Ratsvorsitzenden Dr. h. c. Nikolaus Schneider – entscheiden, ob die Unternehmen das Siegel verdienen. Mitglieder im Vergabegremium sind neben Regina Görner, IG Metall, der Vorsitzende der IG BCE, Michael Vassiliadis, Peter Clever, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, und Prof. Dr. Winfried Hamel.
Das Gütesiegel ARBEIT PLUS gibt es seit 15 Jahren und wurde bislang 84 Mal verliehen, insgesamt sind 51 Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen ausgezeichnet worden. In den vergangenen zwei Jahren wurden im Gebiet der Evangelischen Landeskirche in Württemberg bereits die Kreissparkasse Ludwigsburg (2012), die Mörk Bau GmbH & Co. KG (2011) und BERA PERSONALdienstleistungen (2011) erfolgreich zertifiziert. Am 12. November wird in Ulm Prälatin Gabriele Wulz der Sparkasse Ulm das Gütesiegel überreichen.
Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche
Die zentrale Vergabefeier findet am 1. Oktober in Berlin im Haus der EKD statt. Sieben Unternehmen aus ganz Deutschland bekommen von dem Ratsvorsitzenden der EKD, Dr. h. c. Nikolaus Schneider, Urkunde und Siegel.