12.08.2010

Landeskirche kommt Klimaschutzzielen näher

CO2-Ausstoß in Kirchengemeinden um zehn Prozent gesenkt

Stuttgart. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg kommt den selbst gesetzten Klimaschutzzielen näher. Durch das Energie- und Umweltmanagement der Landeskirche ist der CO2-Ausstoß seit 2009  bereits um zehn Prozent reduziert worden, bilanziert der Umweltbeauftragte der Landeskirche Hans-Hermann Böhm. Die Landeskirche orientiert sich am von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angeregten Vorhaben, 25 Prozent der  CO2-Emissionen bis 2015 zu reduzieren, ausgehend vom Niveau des Jahres 2005.

Allein durch Energieüberwachung und gering-investive Maßnahmen konnten viele Gemeinden zwischen zehn und 40 Prozent des Energieverbrauchs reduzieren, sagt Böhm. Bis jetzt beteiligen sich 350 Kirchengemeinden am Energiemanagement, bis 2013 sollen alle 1.400 württembergischen evangelischen Kirchengemeinden daran teilnehmen. Die Maßnahmen seien nicht spektakulär, aber effektiv, so der Umweltbeauftragte: So träfen sich die Energieteams der Gesamtkirchengemeinde Reutlingen zweimal im Jahr zum Erfahrungsaustausch. Ab diesem Winter sollen alle Kirchen maximal auf 16° Celsius beheizt werden, zum Teil werden Gottesdienste im Winter ins Gemeindehaus verlegt. Die Kirchengemeinde Neuweiler justiert vor der Heizperiode ihre Heizungsregelung.

Für Klimaschutz und energetische Sanierung von Gebäuden der Kirchengemeinden steuert die Landeskirche jährlich zwei Millionen Euro bei. Zur energetischen Verbesserung von Pfarrhäusern hat die Landessynode 2009 einmalig 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit Hilfe von Energieverbrauchswerten wurden die größten „Energieschleudern“ ermittelt. Die ersten 200 Pfarrhäuser werden nun saniert.„Reichtum braucht ein Maß, Armut eine Grenze“ unter diesem Titel hatte die Württembergische Evangelische Landessynode während ihrer zurückliegenden Tagung im Juli in Freudenstadt eine Entschließung verabschiedet. Darin fordern die Synodalen unter anderem zum Klimaschutz auf. Langfristiges Ziel sei eine „klimaneutrale Landeskirche“. In einem Klimaschutzkonzept sollen alle klimarelevanten Aktivitäten auf den Prüfstand gestellt werden, zum Beispiel die Bereiche Beschaffung und Einkauf von Strom, Mobilität und Gebäudebewirtschaftung. Für unvermeidbare Emissionen, etwa bei Dienstreisen soll es Kompensationen geben, beispielsweise durch Ausgleichszahlung durch die Flächen aufgeforstet werden.

Christian Tsalos

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