09.07.2013

"Die Worte der Bibel in eine erlebbare Umgebung übersetzen"

Preisträger des Architektenwettbewerbs zum neuen Bibelmuseum in Stuttgart vorgestellt

Stuttgart. Der Architektenwettbewerb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg zur Gestaltung des geplanten Bibelmuseums in Stuttgart ist entschieden. Gewonnen hat ihn eine Arbeitsgemeinschaft aus Jochen Hunger, museum and exhibition design, Erlangen/Stuttgart und dk Architekten, Stuttgart. Der Entwurf sieht eine Dauerausstellung vor, die einen Durchgang durch die gesamte Bibel von Adam und Eva bis zur Offenbarung des Johannes und die Kirchengeschichte verbindet mit persönlichen Erfahrungen der Besucherinnen und Besucher. Dabei wechseln sich zum Teil interaktive Exponate und Skulpturen ab mit Bodengraphiken, Projektionen und Hörstationen. Zudem sind ein Bereich für museumspädagogische Aktionen und Wechselausstellungen sowie ein „Schöpfungsgarten“ außerhalb des Gebäudes vorgesehen.

Der Vorschlag überzeuge baulich durch „die zurückhaltenden Eingriffe in den Bestand und die Idee, das Museum an zwei Stellen im Stadtraum präsent werden zu lassen“, erklärte Architekt und Stadtplaner Gerald Wiegand bei einem Pressegespräch am heutigen Dienstag. Besonders beeindruckt habe die Jury, der Wiegand vorstand, die Darstellung des genannten „Schöpfungsgartens“.

„Ich habe mich gefreut, an diese sehr herausfordernde Arbeit herangehen zu dürfen“, sagte Preisträger Jochen Hunger. Es sei ein intensiver und kreativer Prozess gewesen, die Worte der Bibel „in eine begeh- und erlebbare Umgebung zu übersetzen“. Schließlich nähmen sie in der Vorstellung eines jeden andere Formen an. „Das Bild einer offenen Landschaft, ohne Anfang und ohne Ende stand am Anfang. Wir haben skulptural gearbeitet, haben versucht, Unwichtiges wegzulassen und dabei die Kerne zu stärken“, erklärte Hunger seinen Entwurf.

Das neue Bibelmuseum entsteht in unmittelbarer Nähe des Hospitalhofs im Erdgeschoß des CVJM-Gebäudes in der Büchsenstraße 37 in Stuttgart. Es soll spätestens bis zum Deutschen Evangelischen Kirchentag in Stuttgart 2015 eröffnet werden. „Wir wollen mit dem Bibelmuseum niemanden belehren“, betonte Kirchenrat Dr. Frank Zeeb. Die Menschen sollten einander und den biblischen Texten begegnen und sehen, wie aktuell die biblische Botschaft auch heute noch ist.

Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche

Insgesamt sieben Bietergemeinschaften hatten sich am Architektenwettbewerb beteiligt. Ihre Vorschläge sind in einer Ausstellung im CVJM-Gebäude zu sehen, die im Anschluss an das Pressegespräch eröffnet wurde. Die Ausstellung kann bis einschließlich Freitag, 26. Juli, besucht werden. Sie ist von Montag bis Freitag von 8 bis 22 Uhr und sonntags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. An Samstagen ist das CVJM-Haus geschlossen.

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