„Suchet der Stadt Bestes und betet für sie!“ (Jeremia 29.7).
Dieser Satz des Propheten Jeremia geht mir in diesen Tagen durch den Kopf. Verantwortung vor Gott und den Menschen! Das markiert dieser Satz. Und das gilt in besonderer Weise in den Herausforderungen unserer Tage, die durch das Coronavirus hervorgerufen worden sind.
Wie durch ein Brennglas gesehen bündeln sich in dieser Situation menschliche Verhaltensweisen der positiven wie der negativen Art. Neben der Haltung „Jeder ist sich selbst der Nächste“ gibt es mutmachende Beispiele der Verantwortungsübernahme für andere.
Auch die Evangelische Landeskirche in Württemberg will in ihrem Verantwortungsbereich den Empfehlungen des Bundesministers für Gesundheit und des Robert-Koch-Instituts folgen. Auch dadurch sucht sie der Stadt Bestes und will dazu beitragen, dass insbesondere für die Älteren und Schwächeren und Menschen mit Vorerkrankungen auch weiterhin medizinische Ressourcen in ausreichendem Maße zur Verfügung gestellt werden können. Dies ist auch ein Akt der Sorge für den Nächsten. Das ist Eintreten für den Nächsten.
Es geht nicht um ängstliche Hysterie – Christinnen und Christen fühlen sich bei allen Herausforderungen und in schwierigen Situationen von Gottes Zusage getragen –, aber um ein Handeln in Nächstenliebe und ruhiger Verantwortlichkeit. Gut überlegte Maßnahmen, die tägliche Situationsanalyse, das Gebet für erkrankte und gesunde Menschen gehören zusammen. Deshalb gilt: Suchet der Stadt Bestes und betet für sie.
Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July