Stuttgart/Ulm. Wegen des sich weiter ausbreitenden Coronavirus' fallen immer mehr Veranstaltungen aus. Am Montag sagte die Internationale Bachakademie Stuttgart die Bachwoche 2020 ab, die vom 13. bis 21. März hätte stattfinden sollen. Unterdessen hat die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs die für den 15. März geplante Feier zum 20-jährigen Bestehen ihrer Zweigstelle in Ulm auf Juni verschoben.
Bis Sonntagabend, 8. März, waren laut Landes-Sozialministerium in Baden-Württemberg 199 Infektionen mit dem Corona-Virus nachgewiesen; bundesweit waren es bis Montag sogar mehr als 1.000. Als Konsequenz aus den steigenden Fallzahlen und als Versuch, die weitere Verbreitung des Virus zumindest zu verlangsamen, sagen nun immer mehr Organisatoren ihre Veranstaltungen ab.
Am Montag wurde das Aus für die Bachwoche Stuttgart 2020 bekanntgegeben: „Den allgemeinen Prinzipien der Risikoeinschätzung des Robert Koch-Instituts folgend“, reagiere die Bachakademie damit „auf die insbesondere seit diesem Wochenende zunehmende Ausbreitung des Virus in Stuttgart und Umgebung“, hieß es in einer Mitteilung.
Nach derzeitigem Stand soll es jedoch eine Ausnahme geben: Das Sonderkonzert mit frühen Bach-Kantaten am 20. März im Rahmen der „Stunde der Kirchenmusik“ in der Stiftskirche soll wie geplant stattfinden, teilten die Veranstalter mit.
Der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July wollte in dieser Woche nach Neapel reisen, um die dortige deutsche Gemeinde sowie die Evangelische Landeskirche in Italien zu besuchen. July hat diese Reise zumindest zum jetzigen Zeitpunkt abgesagt. Zuvor hatte bereits der Lutherische Weltbund dazu geraten, vorsichtshalber alle für März und April geplanten Treffen zu verschieben; July ist Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes.
Ebenfalls nicht abgesagt, sondern nur verschoben ist die ursprünglich für den kommenden Sonntag, 15. März, geplante Feier der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs aus Anlass des 20-jährigen Bestehens ihrer Ulmer Zweigstelle. Das Konzert mit Simcha Friedmann und dem Yossef Brami-Orchestra soll nun am 21. Juni im Kornhaus in Ulm stattfinden.
Unabhängig von dem späteren Termin freut sich die Ulmer Prälatin Gabriele Wulz darüber, dass die jüdische Gemeinde in diesem Jahr ihr Synagogen-Jubiläum begehen kann. Sie wolle „alles dafür tun, dass jüdisches Leben in Ulm und in Deutschland sich frei entfalten, weiter wachsen und gedeihen kann“. Und: „Die jüdische Gemeinde in Ulm ist für uns ein Geschenk, für das wir Gott nur danken können.“