Stuttgart. Das Diakonische Werk Württemberg mahnt einen besseren Schutz für Frauen an, die Opfer von Gewalt geworden sind. Land und Kommunen müssten Hilfen für diesen Personenkreis verlässlich zur Verfügung stellen, betonte die Diakonie aus Anlass des internationalen Frauentags am 8. März.
„Frauen, die von Gewalt betroffen sind, brauchen rasche Hilfe", betonte Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Württemberg. „Wartelisten dürfen der Zuwendung zu verzweifelten Gewaltopfern und deren Schutz nicht im Weg stehen."
Das evangelische Sozialwerk beklagt seit Jahren steigende Fallzahlen und höhere Belastungen bei gleichzeitig unsicherer Finanzierung von Frauenhäusern und Interventionsstellen. Kaufmann erinnerte daran, dass die Evangelische Landeskirche in Württemberg seit 2012 bei der Finanzierung von Fachberatungsstellen gegen Menschenhandel einspringe und ihre Zuschüsse 2018 noch einmal erhöht habe - befristet bis 2020. Doch die kirchlichen Gelder „können die Untätigkeit des Landes nicht dauerhaft auffangen“, kritisierte er.
Außerdem fordert die Diakonie Württemberg das Ministerium für Soziales und Integration dazu auf, kontinuierlicher am Thema zu bleiben und beispielsweise den Leitfaden für Betroffene von Menschenhandel aus dem Jahr 2008 umgehend zu überarbeiten.
Mit Material des Evangelischen Pressedienstes (epd)