Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im baden-württembergischen Landwirtschaftsministerium, hat das Jungenlager des Evangelischen Jugendwerks des Bezirks Brackenheim in Zaberfeld besucht. Im Gespräch mit Stephan Braun lässt sie den Besuch Revue passieren. Sie sagt: "Es gibt nichts Wertvolleres als in den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu investieren."
Sie besuchten das Jungenlager des EJW in Zaberfeld. Warum?
Mich interessiert ganz einfach wie die Freizeitlager heute durchgeführt werden. Ob es noch dieselben Attraktionen wie früher gibt.
Was hat Sie besonders beeindruckt?
Das Gelände und die Lagerinfrastruktur sind beeindruckend. Hier die Zaber, dort die Weinberge und der Wald, aber auch der spannende Kletterturm. Zur Abkühlung gibt es den legendären Weinzuber.
Hatten Sie als Kind oder Jugendliche selbst Kontakt zur kirchlichen Jugendarbeit?
Ja, ich selbst war in der evangelischen Jungschar und habe Kindergottesdienst gehalten.
Wie hat sie das geprägt?
Selbstverständlich hat mich das geprägt. Als Köchin habe ich im Zeltlager Verantwortung übernommen und dies hat mir auch die Kompetenz verschafft, viele Gäste zu bewirten. Mein Organisationsvermögen wurde geschärft.
Was nehmen Sie von Ihrem Besuch mit?
Strukturiertes Miteinander geprägt von christlicher Wertschätzung und Achtung vor der Natur. Viele glückliche Kinder, die die Gemeinschaft genießen und die offene Augen für Gottes Schöpfung haben.
Friedlinde Gurr-Hirsch gehört dem Landtag von Baden-Württemberg seit dem Jahr 2001 an. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat Wirtschaftswissenschaften, Politik und evangelische Religion studiert und als Studienrätin an einer kaufmännischen Berufsschule unterrichtet.
Was bedeutet das für Sie als Abgeordnete und Staatssekretärin?
Wenn Kinder ein solches Angebot nutzen, kommen sie positiv verändert nach Hause. Es gibt nichts Wertvolleres als in den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu investieren. Wenn man dies in der Jugend lernt, wird man als Erwachsener sich auch weiterhin dafür stark machen.
Was wünschen Sie der evangelischen Jugendarbeit?
Eine ungebrochene Nachfrage. Möge die Saat, die gelegt ist, auch in die Kirchengemeinden wirken. Diese Jungscharfreizeit ist in der Lage Bindungen zu legen, die auch im Erwachsenenalter tragen. Hoffen wir, dass es auch in Zukunft genügend junge Menschen gibt, die sich ehrenamtlich in solchen Freizeiten engagieren.