Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche St. Georg in Weikersheim wurde am Samstag, 28. November, unter Mitwirkung zweier Bischöfe der Advent eröffnet. Anschließend gab es im Schlosspark eine zweite Eröffnung: Dort ist bis zum 6. Januar die „Große Krippe“ von Martin Burchard zu sehen.
„Im Advent bereiten wir uns vor auf den, der kommt: Jesus Christus.“ Mit diesen Worten grüßte der württembergische evangelische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July die gottesdienstliche Gemeinde. Dabei erinnerte er an die Parallelen zwischen dem ersten Weihnachten und der Situation heute: „Gleich nach seiner Geburt wurden Jesus und seine Eltern zu Flüchtlingen.“ Deshalb sei im Advent 2015 etwas Zweites wichtig: „Wir bereiten uns mit allen unseren Kräften vor auf die andern, die zu uns kommen: Menschen auf der Flucht.“ Über allem aber, was komme und Menschen auch Sorgen bereite, leuchte das Licht aus Bethlehem.
Auch Weihbischof Thomas Maria Renz von der katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart ging in seiner Predigt auf das Flüchtlingsthema ein. Dabei knüpfte er an das Adventslied „Macht hoch die Tür“ an und sagte: „Wenn uns der Gottessohn an Weihnachten sämtliche Türen zum Himmel und zur göttlichen Barmherzigkeit öffnet, können wir un-möglich unsere eigenen Türen vor Menschen verschließen, die auf ihrer Flucht vor Krieg, Terror, Ungerechtigkeit und Verfolgung bei uns stranden.“ Das kommende Fest mache dieses Aufschließen möglich: „An Weihnachten gibt Gott uns den passenden Schlüssel in die Hand, mit dem wir alle Verschlossenheiten in unserem Leben öffnen können.
“Bei der „Großen Krippe“, die nach dem Gottesdienst im Weikersheimer Schlosspark eröffnet wurde, handelt es sich um ein 80 Meter langes futterkrippenähnliches Kunstwerk. Mit ihm möchte der Künstler Martin Burchard auf die „problematische Verniedlichung des Weihnachtsfestes mit dem kleinen Jesulein“ aufmerksam machen. Außerdem soll es die historische Dimension von Weihnachten verdeutlichen. Deshalb besteht es aus 2015 Kanthölzern – einem für jedes Jahr seit Christi Geburt. Ermöglicht wurde die Aufstellung der „Großen Krippe“ u. a. durch Projektmittel der evangelischen Landeskirche für das Reformationsjubiläum 2017.