| Gesellschaft

Ein Leuchtturm in der Kliniklandschaft

Landesbischof July und Sozialminister Lucha weihen Neubau der Tübinger Tropenklinik ein

Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg Dr. hc Frank Otfried July hat am gestrigen Sonntag gemeinsam mit dem Sozialminister des Landes Baden-Württemberg Manne Lucha den Neubau der Tübinger Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus eingeweiht. Zuvor bat der Landesbischof in einem Gottesdienst, den er gemeinsam mit der Tübinger Dekanin Elisabeth Hege gestaltete, um Gottes Segen für die Arbeit in dem 90-Betten-Neubau. 

Andreas Föhl

Die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert, stehe in einer langen Tradition christlicher Krankenhäuser, die bis ins dritte und vierte Jahrhundert nach Christus zurückreiche, erinnerte July in seiner Predigt. In der Klinik, die neben der Tropenmedizin auf Alters- und Palliativmedizin spezialisiert ist, werde die „Christusliebe erlebbar“, so der Bischof. Dr. Gisela Schneider, die Direktorin des Deutschen Instituts für ärztliche Mission e.V. (Difäm), von dem die Tropenklinik getragen wird, sagte, die Klink habe den Auftrag, „Gottes heilendes Handeln sichtbar zu machen“. „Gott geht mit diesem Krankenhaus ins nächste Jahrhundert“, war sich die Medizinerin sicher.

In seinem Grußwort zur Einweihung des neuen Klinikgebäudes nannte Landesbischof July das Subsidiaritätsprinzip eine „Erfolgsgeschichte“. Das Prinzip besagt, dass die Wohlfahrtspflege in Deutschland möglichst von freien Trägern wahrgenommen werden soll. Der Bischof sprach sich für die Zusammenarbeit von Staat und christlichen Trägern aus. „Wir wollen als Kirche und Diakonie unseren Beitrag für die Gesellschaft leisten“, betonte July. Der Glaube sei zwar „etwas sehr Persönliches aber keine Privatsache“. „Der Glauben drückt sich im öffentlichen Leben aus“, sagte der Landesbischof.

Manne Lucha, der Minister für Soziales und Integration des Landes Baden-Württemberg, nannte die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus einen „Leuchtturm“ innerhalb der Kliniklandschaft Baden-Württembergs. Mit ihrer Spezialisierung auf die Bereiche Tropenmedizin, Geriatrie und Palliativmedizin mache die Klinik ein „Angebot, das Sinn macht für die Gemeinschaft“. Die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus sei ein Vorbild für kleine Krankenhäuser, die ums Überleben kämpfen. „Sie sind ein Beispiel dafür, wie es gemacht werden kann“, lobte der Minister. „Mit dem Neubau ist die Klinik für kommende Herausforderungen bestens gerüstet“, war Lucha überzeugt.

Die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus ist ein Meilenstein in der Versorgungs- und Hilfelandschaft und ein großes Privileg für den Landkreis Tübingen.

Landrat Joachim Walter

Landrat Joachim Walter nannte die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus einen „Meilenstein in der Versorgungs- und Hilfelandschaft“ und ein „großes Privileg“ für den Landkreis Tübingen. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer lobte die gelungene Umsetzung des Neubaus auf dem Klinikgelände. Zusammen mit dem Altbau und den beiden dazwischenliegenden Mammutbäumen bilde das neue Gebäude ein „wunderbares Ensemble“, das sich harmonisch ins Stadtbild einfüge. Der Verwaltungsratsvorsitzende des Deutschen Instituts für ärztliche Mission e.V. (Difäm) Dr. Immanuel Stauch erinnerte an das weltweite Engagement des Klinik-Trägervereins. So setze sich das Difäm für eine erschwingliche Medikamentenversorgung in wirtschaftlich armen Ländern ein oder bilde Fachkräfte für den Einsatz in Afrika und Asien aus.

Die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus geht auf den Christen und Unternehmer Paul Lechler zurück. Lechler initiierte 1916 den Bau eines Genesungsheims für Tropenheimkehrer. Träger war und ist bis heute das von Lechler zehn Jahre zuvor gegründete Deutschen Institut für ärztliche Mission. Heute ist die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus zertifiziertes Kompetenzzentrum für Alters- und Palliativmedizin sowie die zweitgrößte Reise- und Tropenambulanz in Deutschland. Der 23 Millionen teure Neubau bietet laut Aussage der Klinik mit einem vergrößerten Raumangebot und modernster Diagnostik eine deutlich verbesserte Versorgung der Patienten.

Andreas Föhl | Medienbeauftragter im Kirchenbezirk Tübingen

Mehr News

  • Datum: 05.08.2024

    Talentierter Teenie an der Kirchen-Orgel

    Der 14-jährige Elias aus Rutesheim bei Leonberg begleitet den Gottesdienst mit seinem Orgelspiel. Somit ist er einer der rund 160 haupt- und 4.000 nebenamtlichen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in Württemberg.

    Mehr erfahren
  • Datum: 01.08.2024

    Landesbischof Gohl beantwortet Kinderfragen

    Schülerinnen und Schüler des Sibilla-Egen-Gymnasiums in Schwäbisch Hall haben Landesbischof Gohl Fragen gestellt, die sie im Religionsunterricht mit ihrer Lehrerin Elisabeth Mittnacht im Zusammenhang mit Martin Luther diskutiert haben. Hier lesen Sie einige seiner Antworten.

    Mehr erfahren
  • Datum: 01.08.2024

    Tag der Schöpfung am 6. September

    Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) lädt ein zur zentralen Feier am letzten Wochenende der Schulferien. Am Freitag, 6. September, begeht sie den Tag der Schöpfung im Garten der Kirchen auf der Landes-Gartenschau in Wangen im Allgäu.

    Mehr erfahren
  • Datum: 31.07.2024

    Video: So funktioniert die Kirchensteuer

    Die Kirchensteuer ist der Mitgliedsbeitrag, mit dem die Kirchenmitglieder die Arbeit der Kirchen ermöglichen. Dieses Video erklärt, wie sie berechnet wird, warum der Staat sie einzieht und wie man damit Steuern spart.

    Mehr erfahren
  • Datum: 31.07.2024

    6 Millionen Euro für die Diakonie Katastrophenhilfe

    Die Diakonie Katastrophenhilfe hat 2023 rund 6 Millionen Euro Spenden aus Württemberg erhalten. „Die Menschen in unserer Region sind sich der vielen Krisen in der Welt bewusst und handeln“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg.

    Mehr erfahren
  • Datum: 30.07.2024

    Den Tag im Licht von Gottes Verheißungen sehen

    Die Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine in Herrnhut/Sachsen ist jetzt UNESCO Welterbe. Hier erzählt Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl von seinem Verhältnis zu den Herrnhuter Losungen, die auch in Württemberg jeden Morgen von tausenden Menschen gelesen werden.

    Mehr erfahren
  • Datum: 30.07.2024

    Die Autobahnkapelle von Leutkirch

    Die Galluskapelle wurde vor rund 25 Jahren als Autobahnkapelle bei der A96 gebaut. Warum sich eine Fahrtunterbrechung lohnt, darüber spricht Pfarrerin Barbara Wurz mit dem Vorsitzenden des Fördervereins, Georg Zimmer, in den SWR1 Begegnungen.

    Mehr erfahren
  • Datum: 29.07.2024

    Dorothea Margenfeld zum 85. Geburtstag

    Die ehemalige Regionalbischöfin von Ludwigsburg, Dorothea Margenfeld, wird 85 Jahre alt. Sie war die erste Prälatin überhaupt in Württemberg. Landesbischof Gohl sagt: „Ihre Geistesgegenwart schenkt unserer Landeskirche immer wieder erhellende und überraschende Einsichten.“

    Mehr erfahren
  • Datum: 27.07.2024

    TV-Tipp: Visionär und Hoffnungsstifter

    Tobias Merckle ist Sprößling der gleichnamigen Pharma-Dynastie. Seine berufliche Laufbahn schien vorgezeichnet, er wählte jedoch einen anderen Weg: das soziale Engagement. Was motivierte ihn dazu? Darüber spricht er mit Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb.

    Mehr erfahren
  • Datum: 26.07.2024

    Reisesegen: Mit Gottes Segen unterwegs

    Wer sich auf den Weg macht, möchte sich geborgen und behütet wissen. Hier eine kleine Auswahl an Reisesegen – zum Teilen, Zusprechen oder für die erste Seite Ihres Reisetagebuchs. Sie verreisen in nächster Zeit nicht? Jeder noch so kleine Weg lässt sich segnen…

    Mehr erfahren
  • Datum: 25.07.2024

    Besuch bei rumänischer Partnerkirche

    Seit 30 Jahren ist die Landeskirche mit dem Rumänisch-Orthodoxen Erzbistum von Vad, Feleac und Cluj verbunden. Landesbischof Gohl hat die Partnerkirche anlässlich des Jubiläums mit einer Delegation besucht und unter anderem Metropolit Andrei getroffen.

    Mehr erfahren
  • Datum: 23.07.2024

    Vereinfachte Gemeindegründungen für Landeskirchliche Gemeinschaften

    Eine Gesetzesnovelle ermöglicht es Landeskirchlichen Gemeinschaften, künftig leichter eigene Gemeinden zu gründen. Die Landessynode hat dem Kirchlichen Gesetz zu den Landeskirchlichen Gemeinschaften mit großer Mehrheit zugestimmt; dies tritt am 1. September 2024 in Kraft.

    Mehr erfahren
Mehr laden