Mit Erschrecken und Abscheu hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) auf die Zerstörung der armenischen St. Nahatakats/Matyrs Kirche im syrischen Deir ez-Zor durch die Milizen des „Islamischen Staates“ reagiert. In einem Solidaritätsschreiben an den Erzbischof der Diözese Deutschland der Armenisch Apostolischen Kirche, S.E. Karekin Dikran Bekdjyan, drückten der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche von Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider und EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber ihr tiefes Mitgefühl aus: „Wir wissen, dass diese Kirche zugleich Gedenkstätte für den Genozid ist, der im Jahr 1915 an armenischen Christen im Osmanischen Reich verübt wurde“, so Schneider und Bosse-Huber in ihrem gemeinsamen Schreiben. „Bitte seien Sie versichert, dass wir uns angesichts dieser schrecklichen Zerstörungstat unseren armenischen Glaubensgeschwistern, den Christen im Nahen Osten und allen Menschen, die unter den Gewalttaten der ISIS leiden, in Solidarität mit den Opfern und in Fürbitte zu Gott verbunden wissen.“
Die Kirche im syrischen Deir ez-Zor, die an den Völkermord an mehr als 150.000 Armeniern im Jahr 1915 in dem syrischen Wüstenort erinnert, war Medienberichten zufolge vor wenigen Tagen von Angehörigen der ISIS-Milizen gesprengt worden.
„Ebenso wie die Gewalt gegen Menschen, die vom „Islamischen Staat“ ausgeht, lehnen wir auch die Schändung der religiösen und historischen Topographie ab“, schreiben Schneider und Bosse-Huber weiter. „Wir sind gewiss, dass die Zerstörung von Kirchen und Gedenkorten niemals die Erinnerung an das geschehene Unrecht auslöschen kann.“
Zum 100. Jahrestag des Genozids im kommenden Jahr wird die EKD gemeinsam mit der Armenischen Apostolischen Kirche, der Syrisch-orthodoxen Kirche, der Chaldäer und der Pontusgriechen der Opfer des Genozids in einem gemeinsamem Gebet gedenken.