Für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat der Schutz von Flüchtlingen in den Bürgerkriegsregionen des Irak und Syriens höchste Priorität. In einer friedensethischen Stellungnahme fordert der Rat der EKD zudem ein Mandat der Vereinten Nationen für den militärischen Einsatz gegen den Terror des Islamischen Staats.
Angesichts der Gewalt in den betroffenen Gebieten erschienen militärische Mittel „als die letzte verbliebene Möglichkeit, um wirksame und schnelle Hilfe zu bringen“, heißt es in der Stellungnahme. Ein militärisches Eingreifen zum unmittelbaren Schutz der bedrohten Bevölkerung sei in der derzeitigen Lage legitim. Der Rat der EKD fordert darüber hinaus ein politisches Konzept, das langfristig auf den Aufbau funktionsfähiger staatlicher und zivilgesellschaftlicher Strukturen ausgerichtet ist. Die Kirchen sehen es in der derzeitigen Situation als ihre vordringliche Aufgabe an, humanitäre Hilfe vor Ort zu leisten sowie sich hier in Deutschland für Flüchtlinge aus der Krisenregion einzusetzen.
Kritik übt der Rat der EKD an der gegenwärtigen Praxis der Waffenexporte in Deutschland. Die Genehmigung von Waffenlieferungen in zahlreiche Länder, die die Menschenrechte verletzen, habe dazu beigetragen, dass die Kriegsregion voll von Waffen in den falschen Händen sei. In der Zukunft müssten „die Kanäle des kommerziellen Waffenhandels“ ausgetrocknet werden.