Am 2. Weihnachtsfeiertag, dem so genannten Stephanustag, wird in den Gemeinden der württembergischen Landeskirche an bedrängte und verfolgte Christen erinnert und für sie gebetet.
In diesem Jahr stehen Christen in Eritrea im Mittelpunkt dieses Gedenktages. Das Opfer, das an diesem Tag in den Gottesdiensten erhoben wird, kommt der Arbeit der Evangelisch-lutherischen Kirche in Eritrea zugute.
„Das ostafrikanische Land hat sich fast völlig isoliert und die Menschen dort leiden“, sagt Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July. „Von Besuchern aus Eritrea wissen wir, wie schwierig es geworden ist, den christlichen Glauben frei zu leben.“ Etwa eintausend Christen sitzen dort wegen ihres Glaubens in Haft. Ordentliche Gerichtsverfahren und menschenwürdige Haftbedingungen werden ihnen verweigert. Stattdessen sind sie häufig der Folter ausgesetzt.
Mit dem Stephanustag verbindet die christliche Kirche seit ihren Anfängen Bedrängung und Verfolgung. Stephanus war ein Diakon in der urchristlichen Gemeinde in Jerusalem. Durch seinen christlichen Lebenswandel erregte er viel Aufsehen. Er wurde als Gotteslästerer beschimpft und schließlich gesteinigt. Die Steinigung des Stephanus war der Auftakt zu einer großen Christenverfolgung.