Die Landeskirchenstiftung der württembergischen Landeskirche hat am 28. Februar ihre Jahresfeier begangen und dabei den aktuellen Stand der Stiftungsarbeit vorgestellt. Im Raum der Landeskirche gibt es derzeit 170 Stiftungen. Die Landeskirchenstiftung verwaltet das Vermögen von 100 dieser Stiftungen und fördert selbst kirchliche Projekte.
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl hat bei der Jahresfeier der Landeskirchenstiftung darauf hingewiesen, dass Dankbarkeit viele Menschen motiviere, Gutes zu tun, etwa indem sie eine Stiftung gründen oder mit Zuwendungen bedenken: „Dankbarkeit zum Beispiel dafür, dass die örtliche Kirche eine geistliche Heimat war und immer noch ist. Denn dort haben die Eltern geheiratet, dort wurde man selbst getauft und konfirmiert und hat geheiratet. In der Kirche erlebte man ansprechende Gottesdienste, prächtige Konzerte und wichtige Veranstaltungen – und ist bleibend dankbar für all das. Dankbarkeit als Stiftungsgrund. Und dazu: Der Wunsch, dass auch die kommenden Generationen solche Beheimatung in der Kirche erleben sollen.“ Gottvertrauen und Dankbarkeit gehörten, so Gohl, „zu den Werten, die unseren christlichen Glauben ausmachen […] Gerade in einer Zeit, wo diese Werte nicht mehr selbstverständlich sind, ist es wichtig, sie immer wieder in der Gesellschaft stark zu machen, um sie dauerhaft zu erhalten.“
Dr. Jörg Antoine, kommissarischer Leiter des Finanzdezernats der württembergischen Landeskirche, erklärte in seinem Stiftungsbericht, die Landeskirchenstiftung verwalte rund 51 Millionen Euro Stiftungsvermögen von rund 100 Stiftungen innerhalb der Landeskirche. Insgesamt gebe es aktuell in der Landeskirche 170 Stiftungen, aber nicht alle ließen ihr Vermögen von der Landeskirchenstiftung verwalten. Antoine erläuterte, die Gründung der Landeskirchenstiftung 2008 habe das erklärte Ziel gehabt, Gemeinden, Einrichtungen und Privatpersonen bei Einrichten von Stiftungen zu unterstützen und zu beraten. Das Ergebnis sei ein starker Anstieg der Neugründungen gewesen.
Etwa die Hälfte der 170 Stiftungen diene der Erhaltung von Kirchen, so Antoine, die andere Hälfte verteile sich auf Stiftungszwecke aus den Bereichen Diakonie, Kirchenmusik, Bildung, Jugendarbeit und Gemeindearbeit. Zuletzt sei 2023 die Evangelische Zukunftsstiftung Gesamtkirchengemeinde Wiblingen mit dem Ziel gegründet worden, eine Ladenkirche sowie den Umbau eines Gemeindehauses zum Familienzentrum zu unterstützen. Herausragend sei 2023 gewesen, dass ein Ehepaar seine 2022 mit 300.000 Euro zur Förderung von Brot für die Welt errichtete Stiftung nochmals um 200.000 Euro aufgestockt habe.
Neben der Beratung von Stiftungen und der Vermögensverwaltung sei ein weiterer Zweck der Landeskirchenstiftung die Förderung von Projekten aus dem eigenen Stiftungsvermögen in Höhe von rund einer Million Euro. Bislang habe die Stiftung 94 Projekte mit rund 320.000 Euro gefördert, darunter die Gottesdienstreihe „Nachtschicht“, die Gottesdienstinitiative „Kirche kunterbunt“, die Stuttgarter Hospitalkirche, die Psychologische Beratungsstelle Reutlingen, die Telefonseelsorge und die Mitternachtsmission Heilbronn für Menschen in prekären Lebensverhältnissen.
Antoine betonte, die Stiftung folge in ihrer Anlagepolitik strengen Richtlinien, unter anderem den ethischen Leitlinien der EKD. So investiere die Stiftung etwa nicht in Fonds, die mit Nahrungsmitteln spekulieren oder im Verdacht der Kinderarbeit stehen Kinderarbeit. Ausgeschlossen seien auch Investments in Rüstung, Spirituosen, Tabak und Glückspiel.
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