| Gesellschaft

Strategiedialog Landwirtschaft ist abgeschlossen

Kirchen in Baden-Württemberg nehmen Stellung zum Abschluss des Strategiedialogs Landwirtschaft der baden-württembergischen Landesregierung

Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl (2. Reihe, 2. von links) hat bei der Unterzeichnung des Strategiedialogs Landwirtschaft am 7. Oktober im Stuttgarter Neuen Schloss stellvertretend die Anliegen der vier großen Kirchen in Baden-Württemberg hervorgehoben.MBW / Jan Potente

Die vier großen Kirchen in Baden-Württemberg (Erzdiözese Freiburg, Evangelische Landeskirche in Baden, Diözese Rottenburg-Stuttgart und Evangelische Landeskirche in Württemberg) haben sich mit einer gemeinsamen Stellungnahme zum zweijährigen Strategiedialog Landwirtschaft geäußert, den die baden-württembergische Landesregierung 2022 initiiert hatte und der heute in Stuttgart bei einer Veranstaltung in Anwesenheit von Ministerpräsident Winfried Kretschmann feierlich zum Abschluss kam. 

Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl beim Abschluss des Strategiedialogs LandwirtschaftBild: MBW / Jan Potente

Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl hat stellvertretend bei der Veranstaltung im Stuttgarter Neuen Schloss in einem Statement drei zentrale Anliegen der vier großen Kirchen in Baden-Württemberg hervorgehoben:

  • Die Kirchen treten im Sinne der Bewahrung der Schöpfung für den Erhalt der kleinstrukturierten, kleinbäuerlichen Landwirtschaft und die Förderung ökologischer Landwirtschaft ein.
  • Die Kirchen machen weiterhin Angebote der Bildung für nachhaltige Entwicklung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und tragen dazu bei, dass die notwendige Transformation in Landwirtschaft und Gesellschaft auch durch einen Bewusstseinswandel getragen wird.
  • Die Kirchen begrüßen solche Formen lösungsorientierter Dialogprozesse, die verschiedenste Gruppen einbinden und zu gemeinsamen Lösungen führen. Dieses Modell gesellschaftlicher Entscheidungsfindung entspreche zutiefst christlichen Grundüberzeugungen und werde deshalb auch im Raum der Kirchen angeboten.

Statement der Evangelischen Landeskirche Baden, der Evangelischen Landeskirche Württemberg, der Erzdiözese Freiburg und der Diözese Rottenburg Stuttgart zum Strategiedialog Landwirtschaft des Staatsministeriums Baden-Württemberg

Die vier Kirchen in Baden-Württemberg haben den Strategiedialog Landwirtschaft sehr begrüßt und waren über die Einladung, darin mitwirken zu können, erfreut. Die Mitarbeit war ein großer Gewinn und die Kirchen hoffen, mit ihrem Beitrag den Dialog bereichert und weitergebracht zu haben.

Der Erhalt der kleinstrukturierten und kleinbäuerlichen Landwirtschaft in Baden-Württemberg und weltweit, die Förderung ökologischer Landwirtschaft und der Erhalt von Artenvielfalt und einem intakten Ökosystem ist im Sinne der Bewahrung der Schöpfung ein großes Anliegen der vier christlichen Kirchen – auch mit Blick auf unsere Verantwortung für Lebensbedingungen unserer Mitmenschen im globalen Süden. Dabei wollen wir die Verantwortung übernehmen, diese Anliegen auch auf unseren eigenen landwirtschaftlichen Flächen umzusetzen. Außerdem wollen wir mit einer nachhaltigen Verpflegung in unseren Einrichtungen der Außer-Haus-Verpflegung ökologische Wertschöpfungsketten in der Produktion von Nahrungsmitteln in unseren Regionen fördern. Und nicht zuletzt ist uns die Versorgung mit ausreichenden, gesunden und schmackhaften Nahrungsmitteln, die von allen erworben werden können, ein wichtiges soziales Anliegen. Darüber hinaus tragen wir mit unseren Angeboten im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene dazu bei, dass auch die notwendige Transformation in Landwirtschaft und Gesellschaft auch durch einen Bewusstseinswandel getragen wird. In der Landwirtschaft unterstützen wir die Menschen durch unsere Bildungs- und Beratungsangebote, um sie in diesem herausfordernden Transformationsprozess zu begleiten. Damit wollen wir auch die ländlichen Räume unseres Bundeslandes stärken.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den wir sehr begrüßen und der unserer ureigenen Intention entspricht, ist der Dialogprozess an sich: Die verschiedensten Gruppen, oftmals im heftigen Gegensatz zueinander, kamen zusammen, stellten ihre Sichtweisen dar, tauschten sich aus, versuchten, gemeinsame Lösungen zu finden und waren dabei nicht erfolglos. Das führte zu Verständnis und Verbundenheit, die sicherlich über den Strategiedialog hinaus Wirkung zeigen wird. Der Prozess hat oftmals Trennendes überwunden und verbunden, oder die unterschiedlichen Positionen konnten sachlich und respektvoll dargestellt und wahrgenommen werden – ein beispielhaftes Modell gesellschaftlicher Entscheidungsfindung, das zutiefst unseren christlichen Grundüberzeugungen entspricht.

Wir sind davon überzeugt, als große Glaubensgemeinschaften in unserem Land einen wichtigen Beitrag zu den zentralen Fragen, wie sie im Strategiedialog Landwirtschaft behandelt wurden, leisten zu können. Auf jeden Fall stehen wir in unserer Verantwortung vor Gott und den Menschen weiterhin bereit, uns an diesen wichtigen gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen engagiert, zielorientiert und sachkompetent zu beteiligen. 


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