„Kirche ist für mich Lebensfreude, bunt und laut und wild, aber auch andächtig und friedvoll“
Kira Geiss, Miss Germany 2023, im Gespräch mit Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl (links) im Gespräch mit Kira Geiss (rechts)Bild: Tobias Bugala
Beim Innovationstag der Landeskirche trafen sich Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl und Kira Geiss, Miss Germany 2023 und christliche Influencerin, um über ihre Erfahrungen mit Innovation in der Kirche zu sprechen.
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl
Gohl wies dabei auf eine wichtige kirchliche Eigenheit in Sachen Innovation hin: „In der Frage der Innovation werfen wir anders als Unternehmen ja keine neuen Produkte auf den Markt, sondern wir haben immer dieselbe Botschaft, und die spielen wir in die jeweilige Gesellschaft ein. Und das muss 2024, damit sie gehört werden kann, anders passieren als zu Luthers Zeit. Kirche ist kein Selbstzweck, sondern sie hat einen Auftrag, eine Botschaft. Und da müssen wir immer wieder schauen: Wie bringen wir die Botschaft den Menschen heute nahe.“
Gohl, betonte, Kirche müsse so gestaltet sein, dass die Menschen sich ernst genommen fühlen: „Sie muss den Menschen so begegnen, wie es ihnen entspricht, ohne dass sie irgendetwas erfüllen müssen. Kirche muss Menschen so wertschätzen, wie sie sind, das ist die Grundbotschaft.“
Alte Strukturen aufzubrechen, sei oft schwierig, so Gohl. Aber es könne gelingen, wo man ehrlich miteinander umgehe. Es sei wichtig, auch zugeben zu können, dass man etwa daran leide, dass die Gottesdienste nicht mehr so gut funktionieren. Das müsse man sich erst einmal eingestehen.
Gohl zeigt sich optimistisch: „Mit den veränderungsoffenen Menschen bekommen wir Innovation hin, weil sie verschiedene Perspektiven mitbringen. Dann gelingt es auch in den Institutionen. Die Probleme liegen oft nicht an der Struktur. Wenn wir es wollen, bekommen wir es auch hin, und dann ändern wir sukzessive auch die Strukturen. Nicht mit den Strukturen anfangen, das ist der Tod im Topf.“
An die Kirche appellierte Gohl, auf die Jugend zuzugehen: „Wir müssen viel mehr mit der jungen Generation ins Gespräch kommen, ohne zu werten. Wir werten viel zu schnell. Wir müssen wir die junge Generation in die Veränderungsprozesse stark einbeziehen.“
Kira GeissBild: Tobias Bigala
Geiss erzählte, in ihrer Kindheit habe sie Kirche in ihrer Heimat als sehr kalt erlebt. Erst bei einer Jugendfreizeit sei sie überwältigt gewesen von der Liebe, Wärme und Nähe, die sie dort gespürt habe. Sie betonte die Bedeutung der Vielfalt: „Kirche ist nicht nur Gottesdienst, nicht nur das Gebäude, sondern ganz viel drumherum, Kirche ist ganz weit. Kirche ist für mich Lebensfreude, bunt und laut und wild, zugleich aber auch andächtig und leise und friedvoll. Kirche ist so facettenreich. Ich wünsche mir Kirche, die nahbar und cool ist.“
Es sei etwas sehr Wertvolles, so Geiss, dass Menschen ihre Kirche so behalten wollen, wie sie ist, weil sie darin ihr emotionales Zuhause haben: „Damit müssen wir sensibel umgehen.“ Und trotzdem müsse man hin und wieder verargumentieren, „dass wir manchmal Kirche sterben lassen dürfen, damit sie wieder fruchtbar sein kann.“ Für Innovation brauche es einen inneren Kreis, der mobilisiere. „Es steht und fällt alles mit Menschen, die andere mobilisieren.“ Ein Allroundrezept für Innovation gebe es nicht.
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