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Evangelische Akademie Bad Boll verabschiedet Direktor Prof. Dr. Jörg Hübner

„Akademiearbeit befruchtet und bereichert“

Die Evangelische Akademie Bad Boll hat ihren Akademiedirektor Prof. Dr. Jörg Hübner nach zehnjähriger Dienstzeit mit einem Festakt im Beisein langjähriger Wegbegleiterinnen und Gesprächspartner aus Politik, Zivilgesellschaft und Kirche verabschiedet.

V.l. Prof. Dr. Jürgen Kampmann, Mitglied der Landessynode, Evangelisch-Theologische Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen; Dr. Hariolf Teufel, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Göppingen; Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen des Landes Baden-Württemberg; Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl; Akademiedirektor Prof. Dr. Jörg Hübner; Prof. Dr. Angelika Zahrnt, Ehrenvorsitzende des BUND; Dr. Rolf Bulander, Vorsitzenden Akademiekuratorium; Oberkirchenrat Prof. Dr. Ulrich Heckel, Leiter des theologischen Dezernats der württ. Landeskirche; Dr. Udo Hahn, Direktor der Evangelische Akademie TutzingBild: Giacinto Carlucci

Seit Juni 2013 stand der habilitierte Theologe und Sozialethiker, Prof. Dr. Jörg Hübner, an der Spitze der Akademie. Zahlreiche Freundinnen und Partner, Weggefährtinnen und Kooperationspartner aus Kirche, Politik und Gesellschaft waren der Einladung gefolgt, den Geschäftsführenden Direktor zu verabschieden. Die Hanke Brothers verliehen mit ihrer begeisternden Musik der Verabschiedungsfeier den angemessenen Rahmen.

„Akademiearbeit befruchtet und bereichert“

Oberkirchenrat und Dezernatsleiter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg Prof. Dr. Ulrich Heckel eröffnete die feierliche Runde und dankte stellvertretend für den Oberkirchenrat dem scheidenden Direktor: „Mit großem Einsatz haben Sie die Akademie geleitet und sich mit ihrer Arbeit identifiziert.“ Mit seinen mannigfachen Kompetenzen habe er die Akademiearbeit befruchtet und bereichert. Gerade die Diskursarbeit lag Jörg Hübner laut Oberkirchenrat Heckel besonders am Herzen. Die Gästeliste der Verabschiedungsfeier zeige eindrücklich, wie vielfältig Jörg Hübner diese Kontakte gepflegt habe. Schwerpunkte während Jörg Hübners Amtszeit waren u.a. die strategische, konzeptionelle und inhaltliche Weiterentwicklung der Akademie sowie die ethische Grundlagenarbeit an akademiespezifischen Themen.

Im Anschluss an die formelle Entpflichtung, die durch den Württembergischen Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl vollzogen wurde, folgten eine Vielzahl an Grußwortrednerinnen und -rednern:

Dr. Rolf Bulander, Vorsitzender des Kuratoriums der Akademie, bedankte sich für eine klare und immer wertschätzende Kommunikation zwischen Gremium und Direktor, und er bescheinigte Jörg Hübner eine unerschütterliche Loyalität gegenüber dem Kuratorium und dem Dienstherren sowie eine gewisse Leidensfähigkeit – gerade auch bei Themen, die als „mission impossible“ schienen. 

„Hingabe für den offenen, fairen, konstruktiven Diskurs“

Eine wesentliche Aufgabe der Akademie ist der Diskurs zu strittigen Themen mit unterschiedlichen Partnern aus verschiedenen Bereichen. „Mit Gespür für die Themen, mit Sympathie für die Menschen und mit Hingabe für den offenen, fairen, konstruktiven Diskurs“ habe Professor Hübner in den vergangenen zehn Jahren an der Spitze der Evangelischen Akademie Bad Boll gewirkt, betonte Ministerin Nicole Razavi vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen BW in ihrem Grußwort.

In den 1980er Jahren begann das Umdenken und vor allem das Handeln der Akademie in Sachen Nachhaltigkeit, das heute fest verankert ist in ihrem Leitbild – auch ein zentrales Thema für Jörg Hübner. Dies hob die Ehrenvorsitzende des BUND, Prof. Dr. Angelika Zahrnt, in ihrem Grußwort besonders hervor, verbunden mit der jahrzehntelangen Partnerschaft von BUND und Akademie: „Die Akademie war für Jörg Hübner der Ort, sich für Zukunftsfähigkeit einzusetzen (…). Wichtig war ihm dabei, dass der nötige Transformationsprozess nicht allein und vorrangig technisch-ökonomischen Wandel bedeutet, sondern auch den kulturellen und wertebasierten Wandel zu nachhaltigen Lebensstilen.“

Auch stellvertretend für die Dekanin der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen übermittelte Prof. Dr. Jürgen Kampmann, Mitglied der Landessynode, und Professor an der Universität Tübingen dem Akademiedirektor ein Grußwort. Er bedankte sich für den Aufbau von guten Kontakten zwischen der Evangelischen Akademie Bad Boll und der Fakultät Tübingen sowie für das große Interesse an der Erforschung der Geschichte Bad Bolls und dabei besonders des Wirkens Christoph Blumhardts.

„Intensive Kontaktpflege in die Wirtschaft“

Beispielhaft für Jörg Hübners fruchtbare Diskursarbeit und intensive Kontaktpflege in die Wirtschaft ist auch die vielseitige Partnerschaft mit der Kreissparkasse Göppingen. Direktor Dr. Hariolf Teufel verdeutlichte diese anhand gemeinsam realisierter Projekte, seien es Tagungen vor allem mit nachhaltigem Kontext oder die gemeinsame Verwaltung des Nachlasses des Künstlers Günther C. Kirchbergers samt Doppelausstellung. „Dass Evangelische Akademien in Politik und Gesellschaft anerkannte Orte des Vertrauens sind, in denen durch Perspektivenvielfalt eine unabhängige Urteilsbildung möglich ist“, das sei auch Jörg Hübners Engagement als Direktor der Evangelischen Akademie Bad Boll zu verdanken, stellte Dr. Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing und Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Akademien in Deutschland e.V. (EAD) heraus und zollte Jörg Hübner Anerkennung und Respekt für sein Wirken für die Rolle der Evangelischen Akademien.

Abschließend übermittelte Katerina Karkala-Zorba digital ihre Grüße für die Orthodoxe Akademie Kreta. Sie unterstrich Jörg Hübners Rolle als internationaler Brückenbauer und Förderer der interreligiösen Zusammenarbeit der beiden Akademien, verbunden mit der Hoffnung, dass auch zukünftige Generationen diese Verbindung pflegen.

„Dankbarkeit für die gute Zeit des Miteinanders“

Positiv zurückblickend auf seine Tätigkeit als Akademiedirektor beschloss Jörg Hübner die Verabschiedungsfeier mit seinem Dank: für die gute und zukunftsfähige Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen an der Akademie – auch in schwierigen Zeiten, für eine konstruktive, vor allem aber wertschätzende Zusammenarbeit mit dem Kuratorium, für die Unterstützung durch Oberkirchenrat Heckel, der immer für ihn erreichbar war, für die Zusammenarbeit und die Einblicke in die anderen Akademien in der EAD und für die vielen horizonterweiternden Kooperationsgespräche mit den Partnern und Partnerinnen. „Ich verabschiede mich in größter Dankbarkeit für die gute Zeit des Miteinanders in der Evangelischen Akademie Bad Boll.“

Zum 1. Juni übernimmt Prof. Hübner eine neue Aufgabe als Administrator im Dekanat Künzelsau und damit die Steuerung der Strukturveränderungen im Fusionsprozess des Kirchenbezirks.



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