Es soll ein Fenster in die weltweite Kirche sein: Das Landesmissionsfest, das die Evangelische Landeskirche in Württemberg gemeinsam mit der Württembergischen Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Weltmission jedes Jahr in einem anderen Kirchenbezirk veranstaltet, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Himmelsschlüssel – Gott suchen in der einen Welt“. Es findet am 17. und 18. Juni in Esslingen statt. Den Link zum Gottesdienst-Livestream finden Sie hier und unten auf dieser Seite gibt es auch das Gottesdienst-Heft zum Download.
Das Fest solle die ganze Bandbreite der unterschiedlichen Missionswerke abbilden, erklärt Cornelia Hole, die unter anderem für Mission zuständige Fachreferentin im Oberkirchenrat. Das Spektrum sei entsprechend groß und reiche von Organisationen, die einen Schwerpunkt auf die Verkündigung legen, bis hin zu Vereinigungen wie die Evangelische Mission in Solidarität (EMS), einer internationalen Gemeinschaft von Kirchen und Missionswerken, die den Gedanken von Gerechtigkeit und Solidarität den Mittelpunkt stellt.
„Das Evangelium von Jesus Christus in Wort und Tat ist der Auftrag der Kirche - in Deutschland und weltweit. Deshalb ist Mission keine Einbahnstraße! Wir freuen uns über die Impulse unserer Partnerkirchen, die unsere Gemeinden beleben“, sagt Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl. Der Auftrag zur Mission müsse in jeder Generation neu angegangen, durchdacht und ausgeführt werden. „So bleibt unsere Kirche lebendig. So finden Menschen zum Glauben und damit auch geistliche Heimat und Hoffnung, die über das Leben hinaus trägt.“
Ähnlich denkt Bernd Weißenborn, Dekan des Kirchenbezirks Esslingen. „Wir freuen uns, dass die weltweite Kirche bei uns zu Gast ist. Dadurch erhalten wir Impulse, wie Christentum an anderen Orten gelebt wird, und blicken über den Kirchturm hinaus. Glauben zu teilen ist eine Kraftquelle“, sagt er. Ihm ist jedoch neben dem Dialog mit anderen auch wichtig zu bedenken, „wie wir von unserem eigenen Glauben reden. Es ist nicht alles eins“. „Wer einen pluralistischen Zugang hat, kann interreligiös offener sein“, ist Dieter Bullard-Werner überzeugt. Er ist Geschäftsführer der Basler Mission Deutscher Zweig, die zur EMS gehört. Gerade Esslingen als multikulturelle und multireligiöse Stadt sei ein guter Ort dafür, Pluralität zu leben. „Ich sehe es als meine Aufgabe, Menschen zusammenzuführen und nicht andere zu bekehren“, betont er. „Sich für Gerechtigkeit einzusetzen, macht unseren Glauben aus.“ Ein Symbol ist für ihn, dass es beim Fest auf dem Marktplatz für alle kostenloses Wasser gibt.
Auch Kirchenmusik habe einen missionarischen Aspekt, sagt der Esslinger Kirchenmusikdirektor und Bezirkskantor Uwe Schüssler. Musik verbinde über kulturelle und sprachliche Grenzen hinweg. „In den Chören singen auch oft Menschen mit, die nicht zur Kerngemeinde gehören, aber durch die Kirchenmusik mit dem Glauben in Berührung kommen. Durch die Musik ist es leichter, Menschen an der Peripherie zu erreichen.“ Folgerichtig wird Musik beim Landesmissionsfest eine große Rolle spielen.
Das Wochenende in Esslingen startet am Samstag, 17. Juni, um 19 Uhr mit einem Konzert in der Stadtkirche St. Dionys. „Look at the World!“ ist das Programm mit internationaler Chormusik überschrieben. Neben der Jugendkantorei Esslingen tritt ein Jugendchor auf, der extra aus Malaysia angereist ist. Der Sonntag, 18. Juni, beginnt um 10.30 Uhr mit einem in Teilen mehrsprachigen Festgottesdienst mit Landesbischof Gohl. Er predigt zum Thema „Was schließt mir den Himmel auf?“ Nach einem gemeinsamen Beginn von Jung und Alt findet parallel zum Festgottesdienst ein Kindergottesdienst mit Mitmachprogramm in der nahen Waisenhofschule statt. Im Anschluss gibt es bis 17 Uhr unter dem Motto „Schlüsselerlebnisse“ ein buntes Programm mit internationalen Gästen auf dem Marktplatz und in der Waisenhofschule mit internationaler Küche, einem Programm für Kinder- und Jugendliche, Informationsständen internationaler Missionswerke und einem vielfältigen Bühnenprogramm. Unter anderem sprechen Frauen von widows care über ihre Arbeit mit Witwen in Nigeria. Florence Bull vom Deutschen Institut für Ärztliche Mission berichtet über christliche Gesundheitsarbeit in Sierra Leone. Diesen beiden Projekten kommt auch das Opfer des Gottesdienstes zu Gute. Zum Abschluss des Tages führt die Kurrende der Stadtkirche unter Leitung von Hanna Schüssler um 16.15 Uhr das Singspiel „Himmelsschlüssel“ von Kurt Enssle in der Stadtkirche auf. Es hat dem ganzen Fest seinen Titel gegeben.
Im Vorfeld des Landesmissionsfests gibt es bereits am 15. Mai um 19.30 Uhr in der Reihe „Klartext“ im NEUEN BLARER in Esslingen ein Podiumsgespräch zum Thema „Meine Mission für Esslingen“ mit Macherinnen und Impulsgebern der Stadtgesellschaft. Moderiert wird es von Pfarrer Christoph Schweizer.
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