08.07.2023

„ACK ist in positiver Weise stilbildend in der Gesellschaft“

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg hat 50-jähriges Bestehen gefeiert

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Baden-Württemberg hat vergangenen Freitag mit einem ökumenischen Festgottesdienst in der Domkirche St. Eberhard und einem Empfang im neuen Schloss in Stuttgart ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert.

Der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, selbst Mitglied im Vorstand der ACK Deutschland, hob die Strahlkraft der ACK hervor und sagte, die ACK sei „in positiver Weise stilbildend in der Gesellschaft. Denn in der ACK geben wir Anteil an der Freude, die entstehen kann, wenn wir in Vielfalt zusammenstehen und feiern.“ Denn „wir leben in einer Zeit, in der sich zunehmend Gräben auftun zwischen den Menschen. Es gilt nur noch die eigene Position und Meinung. Unterschiedliche Sachpositionen werden zu Kultur- und Glaubensfragen erklärt.“ Die ACK hingegen gehe gegen diesen Trend bewusst einen anderen Weg.

Der Grund dafür sei eine gemeinsame Basis: „In Christus Jesus sind wir bereits verbunden. Und sein Wille ist es, dass wir eins seien [Joh 17,21]. Als ACK arbeiten wir zusammen, weil wir eine gemeinsame Berufung teilen: Wir sind berufen zu einer Hoffnung [Eph 4,4]. Wir sind gesandt, als Botinnen und Boten der Hoffnung zu wirken.“

Gohl beschrieb den „besonderen Elan“ des „gemeinsamen Arbeitens auf der Ebene der lokalen Arbeitsgemeinschaften wie auf Landesebene […] Nur in Baden-Württemberg gibt es ständige Kommissionen und Fachgruppen, die über Jahre hinweg kontinuierlich in bestimmten Themenbereichen arbeiten.“ Diese konzeptionellen Arbeiten dienten „dem Bauen an der Ökumene, das vor Ort stattfindet. In über 80 lokalen ACKs. Alle aus eigenem Antrieb gegründet, autonom in ihrer Arbeit und über die Landes-ACK miteinander vernetzt.“

Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, Erzpriester Radu Constantin Miron, erinnerte in seiner Predigt an die Anfänge: „Am Beginn der ACK stand die Erkenntnis, dass wir ein gemeinsames Ziel haben, und dieses gemeinsame Ziel ist Jesus Christus. Jede und jeder von uns hatte vielleicht ein anderes Bild von Christus, und womöglich gab es Augenblicke, wo wir uns gefragt haben, reden wir von demselben Christus? Das sind meines Erachtens die wichtigsten Momente der Ökumene, wenn wir uns diese Frage stellen, und uns dann immer wieder der Gemeinsamkeit unseres Zieles bewusstwerden.“ Dankbar bilanzierte der Vorsitzende der ACK in Deutschland: „Dass die ACK in Baden-Württemberg heute 26 Kirchen und kirchliche Gemeinschaften miteinander verbindet, hat sich rumgesprochen; dass die ‚hierzulande kleinen Kirchen‘, die anderswo vielleicht größer sind, dazugehören auch.“

Erzpriester Dimitrios Katsanos, der Vorstandsvorsitzende der ACK Baden-Württemberg beschrieb in seinem Grußwort die ACK im Land als „reif und voller Energie, um sich Ziele für die Zukunft zu setzen.“ Katsanos betonte: „Multilaterale ökumenische Zusammenarbeit hat Zukunft! Offen zu sein für die Zukunft, heiße bei der ACK schon seit vielen Jahren, offen zu sein für diejenigen, die nicht oder noch nicht zu den Mitgliedskirchen gehörten. Das Gespräch und der Kontakt mit ihnen sei der ACK wichtig und wertvoll.

Katsanos sagt, er sei sicher, dass die ACK „weiterhin unser Miteinander und Füreinander aus­bauen werden. Als eine plurale Gemeinschaft, die eins ist in Christus, können wir jeden Tag im Herzen Jubiläum feiern“. Er erinnert aber auch daran, dass die Feier in einer Zeit stattfinde, „in der um uns eine Atmosphäre herrscht, die weit weniger erfreulich ist als der Anlass, der uns alle hier zusammenführt. Auseinandersetzungen, Kriege, Hunger- und Umweltkatastrophen, Menschen mit Existenzängsten, Menschen auf der Flucht, Menschen, die eingesperrt auf einem Boot ums Leben kommen, weil sie versucht haben, eine Zukunft für sich und ihre Familie zu finden … Wir sollten immer die Augen offen halten für die Welt um uns herum und bedenken, dass das menschliche Leben unverfügbar und seine Würde unantastbar ist.

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