07.07.2023

Sommertagung der Landessynode gestartet

Bedeutung der hier ansässigen Internationalen Gemeinden, familienorientierte Kirche, Umgang mit sexualisierter Gewalt und weitere Themen

 Am 7. Juli hat die Sommertagung der Württembergischen Evangelischen Landessynode im Stuttgarter Hospitalhof begonnen.

Um der zunehmenden Bedeutung der Internationalen Gemeinden innerhalb der Landeskirche gerecht zu werden, wählen die Synodalen zwei Vertreter des Internationalen Konvents Christlicher Gemeinden in Württemberg als beratende Mitglieder zur Synode hinzu. Am Vormittag wurden die beiden Kandidaten, Jonas Elias von der Eritreisch-Lutherischen Gemeinde in Stuttgart und Vorstand des Internationalen Konvents Christlicher Gemeinden in Württemberg, sowie Kwon Ho Rhee, Pfarrer in der Koreanischen Nambugemeinde in Stuttgart, für die Zuwahl als beratende Mitglieder vorgestellt. Die Wahl findet am Samstag, 8. Juli, statt.

Zum Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Landeskirche hört die Synode im weiteren Verlauf des Nachmittags einen Bericht der zuständigen Fachstelle des Evangelischen Oberkirchenrats über neue Präventions-Schulungen für landeskirchliche Mitarbeitende hören, erhält Einblicke über die Beteiligung Betroffener aus Landeskirche und Diakonie an der Aufarbeitung und einen Rückblick vom Fachtag „Sexualisierte Gewalt und Theologie – toxische Traditionen in evangelischer Theologie und Kirche“. Zu diesen Punkten Intervention, Prävention und Aufarbeitung wird im Anschluss eine Aussprache der Landessynodalen stattfinden. Ebenfalls am Freitag steht ein Abschlussbericht zum Projekt zur familienorientierten Kirche der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg auf der Tagesordnung.

Am Samstag diskutiert die Landessynode in ihrer „Aktuellen Stunde“ über assistierten Suizid mit der Fragestellung „Was können wir als Kirche in die Gesellschaft einbringen, um Menschen vom Beginn des Lebens bis zu ihrem Ende zu begleiten und zu schützen?“. Bereits vor der gescheiterten Reform der Sterbehilfe im Bundestag hatte sich Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl zur Frage des assistierten Suizids geäußert: „Eine humane Gesellschaft zeigt sich in ihrem Umgang mit Schwäche, Hinfälligkeit und Verletzlichkeit. Sie sind Teil unseres Lebens. Ich bin zutiefst überzeugt, dass die Selbstbestimmung eines Schwerstkranken nur dann gewährleistet wird, wenn unsere Gesellschaft stärker eine Kultur des Lebens fördert. Diese Kultur des Lebens anzunehmen, erfordert Mut. Und ausreichende finanzielle Mittel für Suizidprävention, Palliativmedizin, Hospize und qualifizierte Beratungsangebote.“

Außerdem stehen am Samstag kirchliche Gesetze und Berichte, etwa über die Fusion der Kirchlichen Dienste in der Arbeitswelt (KDA) der Landeskirchen Baden und Württemberg, die Zusammenführung des badischen und württembergischen Beauftragten für den christlich-islamischen sowie den christlich-jüdischen Dialog und ein Bericht zur diakonischen Gemeinde- und Quartiersentwicklung auf der Tagesordnung.

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