Wie können Gottesdienste in unserer Zeit zum Thema Frieden aussehen? Die Karl-Bernhard-Ritter-Stiftung vergibt 2023 einen Preis für einen Gottesdienst oder eine Andacht, die im November 2022 gefeiert werden. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.
„Wie können in einer Zeit, die von Krieg geprägt ist, Friedensgottesdienste und Friedensandachten gestaltet werden?“ heißt es in der bundesweiten Ausschreibung der Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes, der Karl-Bernhard-Ritter-Stiftung. Der Gottesdienstpreis 2023 zeichnet Friedensgottesdienste oder Friedensandachten aus, die im November 2022 gestaltet werden, ob in einer Kirche, auf einem Friedhof oder im öffentlichen Raum. Die Stiftung lädt Gemeinden und Einrichtungen aus den Kirchen der ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland) ein, sich bis 31. Januar 2023 zu bewerben. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird ggf. in einen ersten bis dritten Preis unterteilt. Der Preis wird seit 2009 jährlich ausgeschrieben.
„Die Stiftung nimmt wahr, welche Gottesdienste eine besondere Herausforderung darstellen und die Kommunikation des Evangeliums auch jenseits des Sonntagsgottesdienstes unterstützen“, erklärt Kirchenrätin Dr. Evelina Volkmann von der Fachstelle Gottesdienst der Landeskirche zur Ausschreibung des Gottesdienstpreises. Thema waren in der Vergangenheit zum Beispiel digitale Ostergottesdienste in der Pandemie, Gottesdienste für Menschen mit Demenz oder Motorradgottesdienste. Die aktuelle Initiative begrüße sie sehr, weil sie dazu anrege, diese besonderen Gottesdienste theologisch und liturgisch sorgfältig zu durchdenken. Es sei eine große Herausforderung, passende liturgische Formen zu finden: „Wie kann z.B. theologisch angemessen von einem Aggressorstaat und dessen Regierung in der Predigt oder im Gebet gesprochen werden? Wie wird die Verzweiflung ausgedrückt, ohne zu resignieren?“
Kriterien für die Auszeichnung sind sowohl die Wahl des Anlasses im November 2022 als auch eine dem Thema angemessene Form, die Gestaltung – Liturgie, Sprache und Musik, und die Beteiligung Mitwirkender. Mögliche Anlässe können zum Beispiel der Buß- und Bettag, der Volkstrauertag, der Toten-/Ewigkeitssonntag, die ökumenische Friedensdekade, ein Friedensgebet oder der Gedenktag der Novemberpogrome sein.
„Meine ganz persönliche Hoffnung ist, dass die Vorbereitung und die Feier dieser Gottesdienste nicht nur dem Frieden dienen, sondern auch zeigen, welche Kraft überhaupt einem Gottesdienst innewohnt: In Gottes Gegenwart das gesamte Leben mit all seinen Herausforderungen gnädig zu bedenken“, so Evelina Volkmann.