Der Kirchenbezirk Ludwigsburg veranstaltet zum Reformationstag am 31. Oktober 2022 „Gottesfestspiele“. Landesbischof Gohl predigt in der Stuttgarter Stiftskirche und in der Heilbronner Kilianskirche hält Oberkirchenrätin Carmen Rivuzumwami den Festvortrag.
Mit „Gottesfestspielen“ feiern Protestanten im Evangelischen Kirchenbezirk Ludwigsburg dieses Jahr den Reformationstag. Das Festival beginnt am Freitag, 28. Oktober, mit einem Taizégebet in der Versöhnungskirche Eglosheim und einem Rock- und Popkonzert in der Schlosskirche Remseck-Hochberg, teilte der Kirchenbezirk mit. Bis zum Reformationstag am Montag, 31. Oktober, folgen unter der Überschrift „HeilFroh“ Kirchenkino, verschiedene Gottesdienste, Workshops und Konzerte.
Gottesdienste seien „kein alter Hut, von dem sich die Kirche entledigen müsste“, sagte Steffen Kaupp, Projektmitverantwortlicher und Pfarrer für Neue Aufbrüche in Ludwigsburg der Mitteilung zufolge. Gottesdienste „führen das Leben in der Tiefe und erschließen es immer wieder neu. Dies wollen wir mit den Gottesfestspielen für möglichst viele Menschen vermitteln“, sagte er.
Auch an anderen Orten wird der Reformationstag mit besonderen Veranstaltungen begangen. In der Stuttgarter Stiftskirche predigt Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl. An der Universität Tübingen findet an dem Abend eine Promotionsfeier statt, zu der Professor Lucian Hölscher über das Thema „Die Reformation aus ökumenischer Sicht“ spricht.
Die traditionelle Reformationsfeier in der Heilbronner Kilianskirche steht dieses Jahr unter dem Thema „Zur Hoffnung berufen!“ und den Festvortrag dazu hält Oberkirchenrätin Carmen Rivuzumwami vom Dezernat „Kirche und Bildung“ der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Landesweit gibt es zudem ChurchNight-Veranstaltungen. Diese kombinieren Gottesdienste mit Musik und verschiedenen Mitmach-Angeboten.
In Baden-Württemberg ist der Reformationstag kein gesetzlicher Feiertag. Dennoch begehen ihn die Kirchengemeinden. „Wir feiern den diesjährigen Reformationstag im Angesicht großer Herausforderungen“, sagte dazu der Stuttgarter Stadtdekan Søren Schwesig. Er nannte besonders die immer noch andauernde Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg, der „bei vielen Menschen grundlegende Überzeugungen für ein friedliches Zusammenleben erschüttert“, die verheerenden Folgen der Klimakrise und die zunehmende Feindseligkeit in der gesellschaftlichen Kommunikation. All das habe „eine Sehnsucht nach Halt und Bestärkung geweckt“.
Am Reformationstag erinnern Protestantinnen und Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation. Am 31. Oktober 1517, am Vorabend von Allerheiligen, soll der spätere Reformator Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen für eine Kirchenreform veröffentlicht haben. Dass er sie an die Tür der Wittenberger Schlosskirche anschlug, gilt mittlerweile als Legende.
epd