27.11.2022

Diesem Tag wohnt ein Zauber inne

Ein geistlicher Impuls zum 1. Advent

Der 1. Advent ist ein ganz besonderer Tag und sticht durch seine Atmosphäre heraus - sogar in der an besonderen Tagen nicht eben armen Advents- und Weihnachtszeit. Dieser besonderen Stimmung spürt Pfarrerin Sabine Löw in ihrem geistlichen Impuls zum 1. Advent nach.

Dem 1. Advent wohnt ein Zauber inne.

Eine wohlige und heilige Gänsehaut hat mich schon als Kind beschlichen, wenn wir auf meinem Albdorf an diesem Tag den Kindergottesdienst im Gemeindehaus gefeiert haben.

Die Luft ist irgendwie anders an diesem Tag. Es beginnt, nach Tannenzweigen zu riechen - und nach Kerzenwachs. Und wirklich ganz heilig wurde es dann, wenn wir mit unseren Kinderstimmen gesungen haben: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit.“

Auch heute noch, in meinem Leben als Pfarrerin, darf dieses Lied in keinem meiner Gottesdienste zum 1. Advent fehlen. Es ist das Muss des Tages sozusagen; zusammen mit dem Beten des Psalms 24, der ihm zugrunde liegt.

Jedem Anfang wohnt ja bekanntlich ein Zauber inne. Am 1. Advent beginnt unser neues Kirchenjahr. Ein Neuanfang und Grund zur Hoffnung. An Weihnachten werden am Christbaum dann viele Kerzen brennen als Zeichen dafür, dass Jesus, das Licht der Welt, geboren ist.  Mit dem Advent nähern wir uns diesem großen Licht der Welt an, Adventskranzkerze für Adventskranzkerze.

Deshalb finde ich es gut, wenn wir mit dem Aufbau des Weihnachtsbaumes tatsächlich auch bis Heiligabend warten und davor einfach nur den Adventskranz genießen.  

Die fünfte Strophe von „Macht hoch die Tür“, EG 1, ist ein Gebet. Ich mag das alte Wort „Heiland“ darin sehr, weil in ihm so schön deutlich wird, dass Jesus Christus derjenige ist, der uns heil macht:

Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist. Ach zieh mit deiner Gnade ein; dein Freundlichkeit auch uns erschein. Dein Heilger Geist uns führ und leit den Weg zur ewgen Seligkeit. Dem Namen dein, o Herr, sei ewig Preis und Ehr. Amen.

Von Pfarrerin Sabine Löw, Stuttgart

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