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Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

„Vermittler zwischen universitärer Lehre und Gespräch über gelebten Glauben“

Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein hat für seinen Einsatz für das Gemeinwohl das Bundesverdienstkreuz erhalten. Die Laudatio für den Tübinger Professor für Neues Testament hielt Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July.

Bundesverdienstkreuz-Verleihung an Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein
Hans-Joachim Eckstein mit dem Bundesverdienstkreuz.Bild: Benedikt Schweizer

Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein hat auf Vorschlag des Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, vom Bundespräsidenten den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Das Verdienstkreuz am Bande wurde ihm am 4. Juli 2022 in Tübingen durch Landrat Joachim Walter überreicht.

Landesbischof July: „Zwischen Kirche und Fakultät vermittelt“

Die Laudatio hielt Landesbischof July. Er würdigte Ecksteins Verdienste so: „Für Hans-Joachim Eckstein gehörte es viele Jahre zu seinen Herzensanliegen, zwischen Kirche und Fakultät, zwischen akademischer Lehre und dem persönlichen Gespräch über den gelebten Glauben, zwischen verschiedenen Prägungen landeskirchlicher Frömmigkeit zu vermitteln. Dies hat auch viele Studierende ermutigt, ihren Weg in Kirche und Theologie weiterzugehen. Hans-Joachim Eckstein hat sich darum in vielfältiger Weise verdient gemacht.“

Neben seiner akademischen Tätigkeit ist Eckstein - selbst ordinierter Pfarrer - auch einer breiten Öffentlichkeit durch Predigten, Vorträge, Bücher, Liedtexte und Gedichte bekannt.

Bundesverdienstkreuz-Verleihung an Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein
Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July (rechts) bei seiner Laudatio für Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein (links).Bild: Benedikt Schweizer

Preisträger der Brenz-Medaille in Silber

Im Jahr 2020 erhielt Eckstein für seine Verdienste in Kirche und Theologie bereits die Brenz-Medaille in Silber, die höchste Auszeichnung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

„Der Austausch mit verschiedensten Menschen“, auch, was Herkunft, Bildung oder Alter angehe, sei Eckstein wichtig, so eine Mitteilung seiner Produktionsfirma. Die Verantwortung für junge Menschen, die, sich „vielen unwägbaren Herausforderungen gegenübersehen“, spiele für ihn eine besondere Rolle. Lange Zeit engagierte er sich in der Studierendenseelsorge. Zudem war er Vorsitzender des Kuratoriums des Evangelischen Stifts in Tübingen. Eckstein habe zwischen Menschen und Gruppen verschiedener gesellschaftlicher, politischer, kirchlicher und freikirchlicher Prägungen sowie nicht-religiösen Menschen vermittelt, heißt es in der Mitteilung weiter. Er habe sein theologisches und akademisches Wissen für unterschiedliche Zielgruppen verständlich darstellen wollen. Besonders wichtig sei für ihn Authentizität. Im Mittelpunkt stehe ein werteorientiertes Leben in Verantwortung vor Gott und den Menschen - dafür werbe er in zahlreichen Vorträgen.

Ministerpräsident Kretschmann: „Sich um das Gemeinwohl verdient gemacht“

Ministerpräsident Winfried Kretschmann ehrte Eckstein für sein Engagement: „Sie haben sich in vielfältiger Weise für die Mitbürgerinnen und Mitbürger eingesetzt und sich um das Gemeinwohl verdient gemacht.“ Seine herausragenden Leistungen für das Gemeinwesen hätten mit der Auszeichnung die verdiente öffentliche Anerkennung gefunden.

Der Rektor der Universität Tübingen, Prof. Dr. Bernd Engler, hob hervor, dass Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein diese Auszeichnung „für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement, unter anderem in der Studierendenseelsorge, in christlichen Studierendengruppen und in einer Vielzahl von allgemeinverständlichen Vortragsveranstaltungen auch im außeruniversitären Rahmen“ erhalten habe. „Besonders im Einsatz über die Konfessionen hinaus gelang es Professor Eckstein, zu einer Verständigung und inhaltlicher Differenzierung beizutragen.“

Universitätsprofessor in Tübingen und Heidelberg

Geboren wurde Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein 1950 in Köln. Er wuchs in Bad Ems/Lahn auf und studierte Theologie in Erlangen und Tübingen. Seine Promotion verfasste er zum Begriff des Gewissens bei Paulus (1980). 1994 habilitierte mit einer Arbeit zum Thema „Verheißung und Gesetz. Eine exegetische Untersuchung zu Gal 2,15 – 4,7“. Von 1996 bis 2001 war der Pfarrer der Evangelischen Landeskirche in Württemberg Professor für „Neues Testament“ an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg. Von 2001 bis 2016 lehrte Eckstein als Professor für „Neues Testament“ an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen.

Von 2004 bis 2021 war der Theologe zudem Mitglied der „Kammer für Theologie“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Von 2004 bis 2016 war er Mitglied der Landessynode. Zwischen 2002 und 2016 war er Vorsitzender des Kuratoriums des Evangelischen Stifts in Tübingen.

Er erhielt bereits mehrere Preise, darunter 1994 den Landeslehrpreis Baden-Württemberg für hochschuldidaktische Fähigkeiten und 2008 den Sexauer Gemeindepreis für Theologie für das Brückenbauen zwischen Wissenschaft und Gemeindeglauben.

Eckstein veröffentlichte außerdem Sachbücher, Lyrik, Meditationen, Aphorismen und komponiert Gemeindelieder.


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