Die Evangelische Akademie Bad Boll hat zu einer Tagung zu Ehren des bedeutenden Theologen Professor Jürgen Moltmann eingeladen, der in diesem Jahr 95 Jahre alt geworden ist. Landesbischof Dr. h. c. Frank-Otfried July betonte dabei die Aktualität von Moltmanns Theologie. Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, nahm an der Hybrid-Veranstaltung teil.
Unter dem Titel „Theologie im Gespräch“ fand in der Evangelischen Akademie Bad Boll von 22. bis 24. Oktober eine Tagung zu Ehren des bedeutenden Theologen Jürgen Moltmann statt. Anlass war dessen 95. Geburtstag im April dieses Jahres. Die Tagung wurde aus Pandemiegründen verschoben und fand deshalb erst jetzt statt.
Landesbischof Frank Otfried July sagte in seinem Grußwort, Moltmanns Buch „Theologie der Hoffnung“ habe seit seinem Erscheinen im Jahr 1964 unzählige Theologinnen und Theologen und auch ihn geprägt. „Mitten in dieser so erschreckend friedlosen, unerlösten Welt immer weiter auf die Hoffnung und die endliche Erlösung zu vertrauen, ist Ihr großer Dienst auch für die Kirche gewesen - und bleibt es.“ Der stärkste, noch immer uneingelöste Impuls von Moltmanns Theologie für die Kirche sei die Bewahrung der Schöpfung. Dieser Auftrag sei nötiger denn je, so July.
Als einen „großen Lehrer der Kirche“ bezeichnete der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm den Theologen Jürgen Moltmann. Er habe so viel Segen in der weltweiten Kirche und in der Gesellschaft insgesamt gewirkt, sagte er am Sonntag in seinem Grußwort zum Abschluss einer Tagung anlässlich des 95. Geburtstag von Jürgen Moltmann in der Evangelischen Akademie in Bad Boll.
Moltmann spreche in seinem neuen Buch auch von der christlichen Auferstehungshoffnung und dem Leben in einer zukünftigen Welt. Diese Hoffnung wirke laut Bedford-Strohm ein Leben in der Liebe im Hier und Jetzt. Sie mache Feinde zu Mitmenschen und verwandle Verdammung in Barmherzigkeit, sagte der bayerische Landesbischof auf der Tagung in seiner Predigt.
Die Dekanin der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen, Birgit Weyel, sagte, es sei ein großes Glück und für den Tübinger Standort „eine theologiegeschichtliche Weichenstellung“, dass Moltmann über Jahrzehnte in Tübingen gelehrt habe - ein Theologe, der 17-mal die Ehrendoktorwürde aus der ganzen Welt empfangen habe. Überall auf der Welt werde man auf Jürgen Moltmann angesprochen, sagte die Dekanin.
epd