Flut-Katastrophe: Den Lebenden helfen und der Toten gedenken
Gedenk-Andachten am 23. Juli / Diakonie-Katastrophenhilfe stellt 4 Millionen Euro bereit
Viele Menschen in den Katastrophen-Gebieten im Westen und Südosten Deutschlands haben buchstäblich alles verloren, sie stehen vor dem Nichts. Über 160 Menschen sind ums Leben gekommen. Die württembergische und die badische Landeskirche haben ihre Gemeinden dazu aufgerufen, am 23. Juli um 18:00 Uhr in Andachten der Flutopfer zu gedenken und dazu mit Glockengeläut einzuladen.
Mit ihrem Aufruf beteiligen sich die württembergische und die badische Landeskirche an einem Aufruf der Evangelischen Kirche im Rheinland, in dem es heißt:
„Die verheerende Flutkatastrophe hat sehr viele Menschen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz getroffen. Die Aufräumarbeiten haben erst begonnen. Menschen sind gestorben oder werden noch vermisst. Häuser wurden weggeschwemmt, Existenzen zerstört. Wir rufen alle Gemeinden und Einrichtungen dazu auf, am Freitag, den 23. Juli 2021, um 18:00 Uhr ihre Glocken zu läuten und dazu eine Andacht zu feiern. In Zeiten großer Not, wenn unsere menschlichen Möglichkeiten an ihre Grenzen kommen, ist dies das, was wir als Kirche tun können.“
Die rheinische Landeskirche hat einen digitalen Klageraum eingerichtet (https://my.walls.io/unwetterklage), in den man zum Beispiel von Twitter aus mit dem Hashtag #unwetterklage schreiben kann. Unter http://ekir.de/kirche ist eine Hilfe-Börse eingerichtet.
Diakonie-Katastrophenhilfe stellt 4 Millionen Euro bereit
„Wir sind überwältigt von der enormen Solidarität der Spenderinnen und Spender“, sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. „Dank der großartigen Unterstützung können wir sofort damit beginnen, das große Leid der Menschen in den Flutgebieten zu lindern.“ Der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler, ergänzt: „Wir zahlen zunächst unbürokratisch finanzielle Hilfen aus, damit die Menschen die größte Not der kommenden Tage überstehen.“ 4 Millionen Euro Soforthilfe hat die Diakonie-Katastrophenhilfe bislang bereit gestellt.
Die Auszahlungen können für technisches Gerät ebenso eingesetzt werden wie für Lebensmittel, Hausrat oder Unterkunft. Ein weiterer Schwerpunkt können Freizeit-Angebote für Kinder und Jugendliche sein. „Die Kinder haben dramatische Szenen miterlebt und müssen nun zwischen den Trümmern auf der Straße spielen. Viele Kitas und Schulen sind zerstört“, sagt Christian Heine-Göttelmann, Vorstand der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe. „Wir möchten ihnen gezielt Angebote machen, etwa indem wir uns gemeinsam mit unseren Trägern bemühen, Jugendfreizeiten zu organisieren und den Kindern bei Bedarf mit psychologischer Unterstützung dabei helfen, ihre schlimmen Erlebnisse zu verarbeiten.“
„Wir sind dankbar über die große Hilfsbereitschaft der vergangenen Tage und rufen weiterhin dazu auf, die Menschen mit Spenden darin zu unterstützen, wieder auf die Beine zu kommen. Der Bedarf an Hilfe ist enorm“, so Diakonie-Präsident Lilie.
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