Ein Tag zum Innehalten und zur Umkehr - das soll der evangelische Buß- und Bettag sein, dieses Jahr am 17. November. Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July fordert in seinem Wort zum Buß- und Bettag dazu auf, angesichts von Klimawandel und Fluchtelend als einzelne wie als Gesellschaft über die eigene Orientierung nachzudenken und um Kraft zur Veränderung zu beten.
Den Buß- und Bettag vergleicht July mit dem Moment der Orientierungslosigkeit bei einer Wanderung, wenn man sich gegenseitig zurufe: „Hört auf, in die falsche Richtung zu gehen!“
July betont, der Umgang mit den natürlichen Grundlagen des Lebens stehe durch den von Menschen beeinflussten Klimawandel auf dem Prüfstand. Die Beschlüsse der UN-Konferenz in Glasgow hätten viele Hoffnungen enttäuscht. „Hört auf, die Grundlagen des Lebens der Enkel zu zerstören und ändert dafür Eure Lebensweise“, fordert der Landesbischof. Eine gesellschaftliche Veränderung sei auch mit Blick auf Geflüchtete nötig: Sie dürften nicht allein gelassen und in ihr Elend zurückgestoßen werden. Es sei wichtig, ihre Lebensverhältnisse so zu verändern, dass Menschen in ihrer Heimat bleiben können.
Für Christinnen und Christen gelte es, nach Gottes Willen zu fragen, denn: „Veränderung und Umkehr fängt bei uns selbst an.“ Und weiter schreibt Landesbischof July:. „Hört auf, in die Richtung ohne Gott zu gehen. Wir stellen uns selber vor Gott, fragen nach seinem Willen. Der Buß- und Bettag unterbricht uns und schafft Raum, vor Gott um Einsicht und Kraft zu bitten, damit wir umkehren vom Weg in die falsche Richtung. Wir laden dazu ein, sich dafür die Zeit zu nehmen. Beten wir. Sprechen wir vor Gott aus, was uns bedrängt. Bitten wir um Freiheit zur Umkehr. Bitten wir um sein Geleit“.
Der Buß- und Bettag ist ein evangelischer Feiertag. Er gehört zu den sogenannten beweglichen Feiertagen und findet jedes Jahr am ersten Mittwoch nach dem Volkstrauertag statt, in diesem Jahr am 17. November. Auch wenn der Buß- und Bettag kein staatlicher Feiertag mehr ist, hat er seinen festen Platz im Kirchenjahr nicht verloren. Er ist ein Tag der Umkehr, der Neuorientierung und dient auch dem Nachdenken über gesellschaftliche Fehlentwicklungen.