Stuttgart. Mit zwölf Forderungen im Gepäck haben die Christians for Future am Donnerstag der Evangelischen Landeskirche in Württemberg einen Besuch abgestattet. Ein Treffen mit Zukunft, denn Klimagruppe und Kirche wollen künftig noch stärker zusammenarbeiten.
Das Kennenlern-Treffen war Teil eines bundesweiten Aktionstages von Christians for Future: Knapp 40 hochrangige Kirchenvertreter sollten am 16. September die zwölf Forderungen der Gruppe erhalten, sagte Johanna Baumgarten bei ihrem Besuch im Stuttgarter Hospitalhof. In dem Papier fordern die Christians for Future – eine Teilgruppe von Fridays for Future – die Landeskirchen, Bistümer und Erzbistümer auf, ihre Anstrengungen für Klimaschutz und Klimaneutralität weiter zu verstärken, das Thema offensiver öffentlich zu vertreten und sich noch stärker in Liturgie und Seelsorge damit zu befassen.
„Christans for Future sind Menschen, die in der Kirche tätig sind und sehen, was schon gemacht wird, die aber denken, es muss noch mehr geschehen", führte die Johanna Baumgarten aus. Aktionen für den Klimaschutz böten die Chance, gerade auch ein jüngeres Publikum verstärkt anzusprechen.
Mit ihrem Vorstoß rannten Baumgarten und Moritz Riedacher von Fridays for future offene Türen ein beim Persönlichen Referenten des Landesbischofs, Georg Eberhardt, und beim landeskirchlichen Umweltbeauftragten Klaus-Peter Koch. „Wir freuen uns, dass wir Ihre Unterstützung bekommen für die Arbeit, die in unserer Landeskirche seit mehr als vier Jahrzehnten bereits institutionell mit Umweltrat und Umweltbeauftragten geleistet wird", sagte Georg Eberhardt. Die Kirchenleitung sei dankbar für alle, die beim Bemühen um das Klima vorhandene Kräfte verstärken.
Mit der Tageslosung aus Psalm 36: „Herr, Du hilfst Menschen und Tieren" leitete Eberhardt zum Thema hin und machte deutlich: „Als Kirche haben wir ja einen ganz eigenen Auftrag - denn unser Auftrag kommt aus der Bibel. Dort steht schon in der Schöpfungsgeschichte, dass wir berufen sind, die Erde zu bebauen und zu bewahren.“ Seit den 1980er Jahren hätten die Kirchen den Dreiklang Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung nach vorne gestellt.
In der Landeskirche werde es sehr deutlich wahrgenommen, wie der von Menschen gemachte Klimawandel sich beschleunige, versicherte der Referent des Landesbischofs. „Wir setzen deshalb verstärkt unsere Anstrengungen in der Ökumene und unseren Netzwerken in der ganzen Welt fort.“
Klaus-Peter Koch sagte: „In den Kirchengemeinden wird viel umgesetzt. Da sind wir inhaltlich ganz nah dabei und bieten eine Menge an." Die Württembergische Landeskirche sei vor zehn Jahren eine der ersten Landeskirchen gewesen, die ein Klimaschutzkonzept aufgestellt haben. „Ich finde es toll, wenn es Menschen gibt, die sich da engagieren, und ich fände es eine gute Sache, wenn Sie dieses Engagement über Christians for Future auch noch stärker in die Kirchengemeinden bringen würden.“