Zum Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan am Dienstag, 13. April, hat sich der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July in einem Schreiben mit guten Wünschen an Vertreter muslimischer Verbände und Vereine gewandt.
„Im Ramadan schafft der Rhythmus von Fasten am Tag und Fastenbrechen am Abend Erfahrungen von Gemeinschaft. Besuche am Abend, Geschenke, Koranlesen und Moscheebesuch vertiefen die Erfahrung der Verbundenheit. In diesem Jahr ist vieles davon nicht möglich. Umso wichtiger ist es mir, Ihnen diese Grüße zu schicken, als Zeichen der Verbundenheit, Unterstützung und Solidarität in einer schweren Zeit,“ so July in seinem Brief.
Der Landesbischof erinnerte in diesem Zusammenhang an die gemeinsame Verantwortung von Christen und Muslimen: „Sie in den Moscheen und wir in den Kirchen tragen Einschränkungen mit, um der Gesundheit und des Wohls aller willen. Wir tun dies in der Erwartung, dass das Selbstbestimmungsrecht der Religion und der Religionsgemeinschaften in unserer Gesellschaft verankert ist und weiter respektiert wird.“
Auch in Pandemiezeiten, so July, müssten wichtige Themen auf der Agenda bleiben: „Nach meiner Wahrnehmung ist es derzeit etwa der Bereich der Geschlechtergerechtigkeit, der die Kirchen, aber auch die Muslime herausfordert. Die Öffentlichkeit verlangt von uns allen hier Ehrlichkeit, Transparenz und ein Handeln, das unseren religiösen Werten und damit auch den Menschenrechten entspricht. Das gilt für den Umgang mit Schutzbefohlenen und Verhinderung von Missbrauch ebenso wie für die Beibehaltung und Durchsetzung von Schutzrechten für Frauen und Männer. Um der Menschen und unseres Glaubens willen tragen wir hier eine besondere Verantwortung.“