Die evangelischen und römisch-katholischen Weltanschauungsbeauftragten erreichen derzeit bundesweit, aber auch besonders in Württemberg, viele Beratungsanfragen zu der südkoreanischen Neureligion Shincheonji. Die Evangelische Landeskirche warnt davor, sich auf deren Angebote einzulassen. Worum geht es?
Vorsicht bei Angeboten der neureligiösen Bewegung „Shincheonji“: Über soziale Netzwerke und digitale Medienplattformen werden derzeit hauptsächlich junge Menschen zu Bibelkursen eingeladen. Aus den Angeboten geht nicht hervor, dass sie von Shincheonji veranstaltet werden und es um deren Lehren geht.
Neuerdings spricht Shincheonji gezielt hauptamtlich Mitarbeitende in Kirchen, Freikirchen oder christlichen Sondergemeinschaften an, um sie zu einem „Pastoren- und Leiterschaftsseminar“, zu einem „Webinar für Pastor*innen und Gemeindeleitende“ oder zu einem „Offenbarungsseminar“ einzuladen.
Shincheonji präsentiert sich als „rasant wachsende Gemeinde“ im Gegensatz zu den vom Mitgliederschwund betroffenen Kirchen. Immer wieder sucht Shincheonji auch den Kontakt zu kirchlichen Institutionen wie etwa Kindergärten, vorgeblich um in „ökumenischer Verbundenheit“ zusammenzuarbeiten.
Seit Anfang dieses Jahres hat Shincheonji die Strategie verändert. Neben den weiterhin existierenden Fassadenorganisationen und Tarnnamen wie „Zoomflixchurch“, „Life and Hope“ oder „Bibelscout24“ agieren sie nun auch sichtbar als Shincheonji-Kirche mit Internetauftritt und Social-Media-Accounts.