Die Waldheimarbeit in der württembergischen Landeskirche begann im Sommer 1921, als der damalige Stuttgarter Jugendpfarrer Wüterich für die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Stuttgart auf dem Platz des Stuttgarter Jugendvereins im Feuerbacher Tal erstmals eine Waldheimfreizeit für Kinder durchführte. Er sah in den Waldheimferien die einmalige Chance, Kindern ein Stück christlicher Lebensgemeinschaft zu ermöglichen. Bald schon gründeten Weggefährten in Stuttgart und im Land weitere Ferienwaldheime.
Bereits im Jahr 1928 gab es in Stuttgart acht Ferienwaldheime. Im Jahr 1923 nahmen insgesamt rund 2.000 Kinder in Stuttgart an den Waldheimferien teil. Im Jahr 1936 waren es schon 6.000 Kinder.
Mit den Kriegsjahren nahmen auch für die Waldheimarbeit die Schwierigkeiten zu. Langjährige Heimleiter wurden in den Krieg eingezogen, Waldheimgebäude durch Bomben zerstört. Bereits unmittelbar nach Kriegsende konnte die Arbeit unter schwierigsten Bedingungen und vielerorts mit Behelfslösungen fortgeführt werden. Als vorrangige Aufgabe sahen die Ferienwaldheime und ihre Verantwortlichen in dieser Zeit die Bekämpfung und Beseitigung der Unterernährung bei den teilnehmenden Kindern.
In der Nachkriegszeit entstehen viele neue Ferienwaldheime
Für viele Kinder bedeuteten gerade in den Nachkriegsjahren die Tage im Ferienwaldheim die einzige Möglichkeit, sich einmal sattzuessen. Viele ehemalige Waldheimkinder verbinden heute noch ihre Zeit im Ferienwaldheim mit der Erinnerung an sättigende und wohlschmeckende Mahlzeiten aus der waldheimeigenen Küche.
Bereits im Jahr 1956 zählte man landesweit 44 evangelische Ferienwaldheime und jährlich ca. 17.000 Kinder. Derzeit gehören der Arbeitsgemeinschaft 52 Ferienwaldheime an. 18.500 Kinder besuchen jährlich die Einrichtungen. Die kontinuierliche Arbeit in den Ferienwaldheimen war oft nur möglich, weil tatkräftige Initiatoren die Arbeit über Jahre und Jahrzehnte prägten. Von da an ging es bei einer ständig wachsenden Zahl von Waldheimen ohne Unterbrechung bis heute weiter.
Zusammenschluss in einer Arbeitsgemeinschaft
Die Arbeitsgemeinschaft evangelischen Ferien- und Waldheime in Württemberg wurde im Jahr 1949 gegründet. Zu den Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft zählen: Beratung, Schulungen, die Interessenvertretung sowie die Bereithaltung vielfältiger Dienstleistungen für die ihr angeschlossenen Einrichtungen. Als Grundlage der gemeinsam verantworteten Arbeit dient die Rahmenkonzeption für die evangelische Ferienwaldheime in Württemberg.
In all den Jahren gab es für die evangelische Waldheimarbeit gute und weniger gute Zeiten. Die Verankerung der Arbeit in den Kirchengemeinden, die Berücksichtigung der Anliegen und Erwartungen von Kindern, Eltern, Mitarbeitenden sowie der verantwortlichen Träger der vor Ort bilden vielschichtige Rahmenbedingungen.
Dabei sind die pädagogische und theologische Ausrichtung und nicht zuletzt die finanzielle Ausstattung immer wieder neu zu denken, zu planen und zu justieren. Eine Vielzahl der Freizeiten finden in eigenen Waldheimgebäuden statt, einige der Freizeiten sind in anderen Gebäuden wie Gemeindehäusern, CVJM-Heimen oder in Räumlichkeiten der örtlichen Vereine oder Schulen untergebracht. Wo die Räumlichkeiten nicht ausreichen, werden zusätzlich Zelte aufgestellt.
Der Tag im Ferienwaldheim
Der Tag im Ferienwaldheim beginnt für die Kinder und Mitarbeitenden mit dem gemeinsamen Frühstück, Andacht oder Anspiel stimmen die Kinder auf den Tag ein, bevor es meist in die Gruppen geht. Dabei gestaltet jede Gruppe ihr eigenes altersgerechtes Programm. Nach dem Mittagessen gibt es für alle eine Ruhezeit, bevor auf die Kinder das Nachmittagsprogramm wartet, begleitet von Freispielzeiten. Der feste Tageslauf im Ferienwaldheim wird ergänzt durch Ausflüge, Geländespiele, Sportwettbewerbe, Schwimmbadbesuche und andere Aktivitäten.
Beispielhafte Zahlen pro Waldheim-Saison:
52 evangelische Ferienwaldheime
18.400 teilnehmende Kinder
3.700 ehrenamtliche Mitarbeitende in der Kinderbetreuung
1.000 freiwillige Helferinnen und Helfer in den Waldheimküchen
800.000 Mahlzeiten pro Waldheimsaison
Wiebke Wähling, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Ferien- und Waldheime in Württemberg
Tobias Merckle ist Sprößling der gleichnamigen Pharma-Dynastie. Seine berufliche Laufbahn schien vorgezeichnet, er wählte jedoch einen anderen Weg: das soziale Engagement. Was motivierte ihn dazu? Darüber spricht er mit Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb.
Wer sich auf den Weg macht, möchte sich geborgen und behütet wissen. Hier eine kleine Auswahl an Reisesegen – zum Teilen, Zusprechen oder für die erste Seite Ihres Reisetagebuchs. Sie verreisen in nächster Zeit nicht? Jeder noch so kleine Weg lässt sich segnen…
Seit 30 Jahren ist die Landeskirche mit dem Rumänisch-Orthodoxen Erzbistum von Vad, Feleac und Cluj verbunden. Landesbischof Gohl hat die Partnerkirche anlässlich des Jubiläums mit einer Delegation besucht und unter anderem Metropolit Andrei getroffen.
Vereinfachte Gemeindegründungen für Landeskirchliche Gemeinschaften
Eine Gesetzesnovelle ermöglicht es Landeskirchlichen Gemeinschaften, künftig leichter eigene Gemeinden zu gründen. Die Landessynode hat dem Kirchlichen Gesetz zu den Landeskirchlichen Gemeinschaften mit großer Mehrheit zugestimmt und tritt somit am 1. September 2024 in Kraft.
Oberkirchenrätin Noller in Verfassungsgerichtshof gewählt
Oberkirchenrätin Prof. Dr. Annette Noller ist vom baden-württembergischen Landtag als Stellvertreterin in den Kreis der Richterinnen und Richter des baden-württembergischen Verfassungsgerichtshofs gewählt worden. Sie sieht ihr neues Amt als „Ehre und große Aufgabe“.
„Aus gutem Grund – auf gutem Grund“ – so das Motto des Jahresfestes des Gustav-Adolf-Werks. In Gottesdienst, Vorträgen und Workshops tauschten sich die Teilnehmenden über die Zukunft der Kirche und die internationale Verbundenheit evangelischer Christinnen und Christen aus.
Das Schuljahresende ist für viele eine Zeit der Vorfreude, für manche eine Zeit gemischter Gefühle im Rückblick und für einige eine Zeit des Aufbruchs. Landesbischof Gohl ermutigt mit diesem Gebet Schülerinnen und Schüler, Gott anzuvertrauen, was auf sie zukommt.
„Angst ist immer ein schlechter Ratgeber – denn das macht dich eng“, sagt Landesbischof Gohl zum Thema Klimaschutz. „Wenn wir uns so verhalten würden, wie es der Schöpfung entspricht, würde es unserer Welt viel besser gehen“. Hier finden Sie das Interview als Text und Video.
Fortbildung für Digitalisierungs-Coaches geht in die nächste Runde
Im Herbst 2024 startet die nächste Weiterbildung zu Digitalisierungs-Coaches. Die Fortbildung hat schon viele Haupt- und Ehrenamtliche befähigt, die Digitalisierung vor Ort zu begleiten. Eine digitale Info-Veranstaltung gibt's am 18. September.
Mehr Farbe, neues Logo, mehr Flexibilität, mehr Spielräume: Zum 1. Advent 2024 löst die Evangelische Landeskirche in Württemberg ihr rund 30 Jahre altes Corporate Design (CD) durch eine überarbeitete Version ab.
Dr. h. c. Frank Otfried July feiert am 17. Juli seinen 70. Geburtstag. Er war von 2005 bis 2022 Landesbischof der württembergischen Landeskirche. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl würdigt die Julys Verdienste „als Brückenbauer in Kirche, Diakonie und Gesellschaft“.
TV-Tipp: Lissy Schneiders Erfahrungen als Pflegekind
Die leiblichen Eltern suchtkrank, mit zwei Jahren im Kinderheim, mit drei bei einer Pflegemutter – mit bis zu sieben weiteren Kindern. Wie erlebte Lissy Schneider Kindheit und Jugend? Darüber spricht Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb mit dem einstigen Pflegekind.