29.04.2020

Das Ulmer Münster künftig direkt vor der Nase

Mundschutzmaske mit dem Ulmer Münster: Die erste der limitierten Auflage erhielt Landesbischof July.

Landesbischof July kann sich jetzt mit einer besonderen Maske schmücken

Ulm. Bestens gerüstet für die neuen Corona-Vorgaben: Landesbischof Frank Otfried July kann sich beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln mit einer symbolträchtigen Maske schmücken.

Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Württemberg, Dr. h. c. Frank Otfried July, hat in Zukunft beim Einkaufen das Ulmer Münster direkt vor der Nase. Seit diesem Mittwoch besitzt er die Nummer 1 einer Kleinserie von 100 Mundschutzmasken - genäht aus Handtüchern mit dem Motiv der Kirche. Verkauft werden die Masken im Münstershop. 

Der erste Mundschutz ist dem Landesbischof in der Münsterbauhütte überreicht worden. Mit der Aktion macht July zugleich auf die Mundschutzpflicht aufmerksam, die seit Montag in Geschäften, Bussen und Bahnen gilt. Bei mehreren Gelegenheirten hatte der Landesbischof deutlich gemacht, es gelte, alles dafür zu tun, das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten: „Dafür zu sorgen und Abstand zu halten ist ein Akt der Nächstenliebe“.

Limitierte Kleinserie für guten Zweck

Die außergewöhnliche Maske ist von der Theologiestudentin Charlotte Horn in Handarbeit hergestellt worden. „Es freut mich total, dass ich mein Handwerk nutzen und mit meinem Studium verbinden kann“, berichtet die gelernte Maßschneiderin. Besonders gern habe sie zu Schere, Nadel und Faden gegriffen, weil der Erlös aus dem Verkauf der Maske in den Bauerhalt des Ulmer Münsters fließen soll.

Großes ganz klein: Mit der Münster-Maske können Fans ihre Lieblingskirche immer bei sich haben.

Kreativität in Zeiten der Sorge

Angesprochen worden war die Tübinger Studentin von ihrem Onkel, dem Ulmer Dekan Ernst-Wilhelm Gohl.  „Ich finde es schön, wenn sich neben der berechtigten Sorge und Trauer während der Corona-Zeit auch die Kreativität zeigt.“ Die Idee zur Maske sei im gemeinsamen Gespräch geboren worden, berichtet er. Eine Patin war auch Prälatin Gabriele Wulz. Schnell fügte sich alles zusammen: die Maskenpflicht, eine im Unterhalt teure Kirche, kleingemusterte Handtücher - und eben die Nichte, die nähen kann.

Das Eiscafé war geschlossen

Insgesamt 130 Masken hat Charlotte Horn hergestellt, die Familien half beim Bügeln. Rund zweieinhalb Tage lang habe sie immer wieder an der Maschine gesessen, berichtet die 26-Jährige. „Eigentlich hätte ich in einem Eiscafé gearbeitet, aber das ging wegen der Corona-Beschränkungen ja nicht. Ich hatte also viel Zeit“, sagt sie schmunzelnd.

100 der außergewöhnlichen „Schutzstücke“ werden von diesem Mittwoch an im Ulmer Münstershop verkauft. Mit 15 Euro sei der Münster-Mundschutz zwar etwas teuerer als andere, aber es sei ja für die gute Sache, sagt die Schneiderin. Und außerdem sind die Masken streng limitiert, denn: „Die Handtücher sind aus.“ 

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