Stuttgart. Der Ruf soll nicht ungehört verhallen: Mehrere Kinder aus dem Stuttgarter Ortsteil Wangen benötigen dringend Computer, um auch in Corona-Zeiten schulisch mithalten zu können. Spontan schreitet die Landessynode zur Tat und reicht 20 Arbeitsgeräte weiter.
Unter dem Mundschutz von Sabine Foth, Präsidentin der 16. Landessynode, zeichnet sich ein Lächeln ab, als sie am Donnerstagnachmittag auf den Stapel von Laptops schaut.
Die 20 Computer, die kunstvoll auf dem Tisch vor dem Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Wangen arrangiert wurden, sind rund fünf Jahre alt und haben gerade erst eine technische Verjüngungskur von der „Data Group“ bekommen. Denn die Geräte im Gesamtwert von rund 5000 Euro sollen mehreren Kindern aus finanziell schlechter gestellten Familien zugute kommen.
„Kinder und Jugendliche sind während der Coronapandemie vor besondere Herausforderungen gestellt“, macht Sabine Foth deutlich. Nicht nur das Treffen mit der Peergroup sei kaum möglich, besonders schwierig sei auch die schulische Situation. „Lerninhalte müssen oftmals selbständig erarbeitet werden. Um am Homeschooling, also am Unterricht zuhause, teilnehmen zu können, brauchen die Kinder und Jugendlichen die notwendige technische Ausstattung.“ Bis zu den Sommerferien kann der Schulunterricht voraussichtlich nur sehr eingeschränkt stattfinden.
Damit es beim Verteilen fair zugeht, werden die Geräte an Jugendreferentin Heike Ulrich von der Kirchengemeinde Wangen übergeben. Als Ideengeberin und Organisatorin trägt sie mit Pfarrer Joachim Wolfer dafür Sorge, dass die Computer zu den Kindern gelangen, welche die technische Lernunterstützung am dringendsten benötigen.
„Die Landessynode arbeitet seit einigen Jahren papierlos und hat vor Kurzem ihre Geräte ausgetauscht. Ich freue mich, dass wir aus der 15. Landessynode diese Geräte haben, die wir nun der Kirchengemeinde Wangen für Kinder und Jugendlichen übergeben können“, sagt die Präsidentin der Synode.
So werden auf den Tasten, auf denen früher wichtige Anträge für das „Kirchenparlament“ der Württembergischen Landeskirche getippt wurden, bald Mathematik- und Deutsch-Hausaufgaben gemacht - außerdem vielleicht die eine oder andere Chatnachricht an Mitschüler und Lehrer verschickt.
Die Aktion war unbürokratisch und in kürzester Zeit zustande gekommen. Heike Ulrich hatte um Hilfe für die Schüler gebeten. Ihr Ehemann, der Synodale Peter Reif, hat den Ruf weitergeleitet und das Präsidium der Synode ist direkt zur Tat geschritten.
Und diese PC-Spende muss noch nicht die letzte gewesen sein. Eine Fortsetzung ist nicht ausgeschlossen, denn einige wenige Geräte sind noch vorhanden, die auch vergeben werden könnten. Wenn eine Gemeinde Bedarf sieht, kann sie sich an die Geschäftsstelle der Landessynode wenden: Telefon 0711/2149-166 oder E-Mail landessynode