Stuttgart. Deutlich länger als geplant hat das EJW-Workcamp von 14 jungen Leuten im Alter zwischen 19 und 38 Jahren in Südafrika gedauert: Wegen der Corona-Pandemie und der von Südafrika zeitweilig verfügten Schließung der Grenzen konnten sie erst nach sechs Wochen die Heimreise antreten. Die nächsten zwei Wochen verbringen sie in häuslicher Quarantäne.
Im Auftrag des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg (EJW) waren die Helfer am 6. März nach Südafrika gereist, um während eines Workcamps des EJW-Weltdienstes in der Nähe der im Südwesten des Landes gelegenen Stadt Robertson einen Kinderspielplatz anzulegen. Dieser Einsatz war für zwei Wochen geplant, ein touristischer Teil sollte sich dann anschließen.
Doch daraus wurde nichts: Südafrika verhängte am 18. März als Reaktion auf die Corona-Pandemie eine komplette Ausgangssperre und schloss sowohl Landesgrenzen als auch Flughäfen. Für die drei Frauen und elf Männer bedeutete dies: Sie mussten ihren Aufenthalt in einer Lodge in der Nähe von Robertson unfreiwillig verlängern.
Untätig waren die EJW-Helfer aber nicht: Sie halfen auf dem Lodge-Gelände mit und errichteten unter anderem ein sechs Meter hohes Holzkreuz.
Wie das EJW mitteilt, feierten die Süddeutschen mit ihren südafrikanischen Gastgebern sowie sechs Volontären ein so zwar nicht geplantes, aber letztlich doch ganz besonderes Osterfest: Es gab sogar selbstgemachte Maultaschen.
Für Raphael Weber aus Weinstadt, der das Camp zusammen mit Daniel Seibold (Remshalden) und dem gebürtigen, jetzt in Gotha lebenden Südafrikaner Denzel Thys geleitet hat, waren die letzten sechs Wochen eine herausfordernde Zeit. „Schwierig war für uns vor allem die Ungewissheit, wann wir nach Hause können. Wir waren aber froh, dass wir auf einem großen Gelände gut untergebracht waren und dort sinnvoll mithelfen konnten“, berichtet der 27-Jährige.
Und weiter: „Die Gemeinschaft in der Gruppe mit Kochen, Spielen, Gesprächen und dem gemeinsamen Bauen war für uns etwas Besonderes.“
EJW-Leiter Cornelius Kuttler nannte den Einsatz insgesamt und das Engagement der Workcamp-Verantwortlichen vorbildlich. „Zugleich beten wir für die Menschen in Südafrika, aber auch für die anderen Partnerländer des EJW.“