Annette Noller tritt im Dezember die Nachfolge von Dieter Kaufmann als Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg an. Im Video-Interview mit dem Evangelischen Gemeindeblatt erklärt sie ihren Blick auf die Zukunft der Diakonie.
Wenn Annette Noller im Dezember ihr Amt von Dieter Kaufmann übernimmt, liegen große Herausforderungen vor ihr. Denn die Diakonie tritt auf einem hart umkämpften Markt gegen eine Vielzahl von Wettbewerbern an - bei knappen Ressourcen. Im Interview mit dem Evangelischen Gemeindeblatt erklärt sie, dass sich Wirtschaftlichkeit und Diakonie jedoch keineswegs widersprechen. Die Diakonie müsse sich aber konzentrieren und „in Hinsicht auf Finanzierungsmodelle schlaue Ideen entwickeln“.
Zugleich sei es ihr wichtig, das geistliche Profil zu erhalten und zu schärfen. Die Menschen - Kunden wie Mitarbeiter - müssten merken: „Hier hängt die biblische Jahreslosung nicht nur an der Wand, sondern sie wird auch gelebt.“ Dabei müsse die Diakonie aber offen bleiben für Menschen aus allen Religionen.
Auch die Arbeitsfelder der Diakonie würden sich verändern. Ihr sei zum Beispiel das Thema Existenzsicherung wichtig: „Wer hätte vor 30 Jahren gedacht, dass es Millionen von Kindern gibt, die in Armut aufwachsen? Dass alte Menschen in Mülleimern nach Pfandflaschen suchen? Das ist für mich unerträglich.“