Die kleinen evangelischen Gemeinden in Griechenland leisten Großes in der Flüchtlingskrise. Nur etwa 5000 Evangelische leben in Griechenland. Die kleinen Gemeinden sind übers Land verstreut. Als Minderheitenkirche sind sie erst seit Anfang des Jahres vom Staat anerkannt. Doch gerade jetzt ist ihr Einsatz von großer Bedeutung.
Noch immer kommen täglich hunderte Flüchtlinge auf den kleinen griechischen Inseln an. Von hier aus geht es weiter auf dem Festland entlang der Balkanrute Richtung Deutschland. Besonders angespannt ist die Situation an der Grenze zu Mazedonien. Hier warten Tausende auf ihre Weiterreise. Die Strapazen der vergangenen Wochen und Monate sind ihnen anzusehen. Sie haben die gefährliche Reise über das Mittelmeer hinter sich. Was vor ihnen liegt ist noch ungewiss. Die Reise ist noch lange nicht zu Ende.
Neunzig Kilometer südlich des Grenzübergangs liegt die evangelische Gemeinde Milotopo. Den Menschen dieser Gemeinde sind die Schicksale der Flüchtlinge nicht gleichgültig. Sie wollen helfen. „Sie bereiten Sandwiches vor, Wasser, Hygieneartikel für Frauen und Kinder“, berichtet Pfarrer Meletis Meletiadis aus seiner Heimatgemeinde Milotopo. Die Frauen aus der Gemeinde haben sich getroffen, um die Sandwiches zu belegen. Die Männer beladen währenddessen den geliehenen LKW mit Paletten von Wasserflaschen, Babywindeln und Obst. Auch Lollies werden mit eingepackt. Während der Strapazen der Flucht sollen sich die Kinder auch über etwas freuen. Vollbeladen fahren Gemeindeglieder den LKW Richtung Grenzübergang. An langen Tafeln verteilen sie unter den erschöpften, hungrigen und durstigen Flüchtlingen Essenspakete und Hygieneartikel. Es bilden sich lange Warteschlangen vor den Tafeln, doch alle bekommen etwas. An Ort und Stelle packen Familien und kleine Grüppchen von jungen Männern ihre Essenspakete aus und stärken sich für die Weiterreise. Besonders die Kinder freuen sich und strecken glücklich ihre Lollies in die Kamera eines Helfers.
„Morgen kommen Helfer aus unserer Gemeinde, um den Müll einzusammeln, den die Menschen zurückgelassen haben“, erklärt Pfarrer Meletis Meletiadis. Auf ihrer Flucht haben sie gerade andere Sorgen. „Die evangelischen Gemeinden in Thessaloniki und Umgebung sind praktisch täglich im Einsatz, um den Flüchtlingen vor Ort zu helfen“, erklärt Meletis Meletiadis. Das GAW unterstützt diese Arbeit der Gemeinden.
Bis jetzt sind beim GAW-Württemberg über 2.500,00 € zur Unterstützung dieser Arbeit eingegangen. Darüber hinaus hat der Württembergische Pfarrverein für die evangelischen Kollegen in Griechenland 5.000,00 € zur Verfügung gestellt. Weitere Spenden sind sicher sehr willkommen. Das GAW leitet sie an die griechischen Gemeinden weiter und ermöglich damit weitere Versorgung der Flüchtlinge vor Ort in Griechenland.