Der frühere Heilbronner Prälat Dr. Albrecht Hege ist tot. Er starb am gestrigen Mittwoch, 16. August, im Alter von 100 Jahren zuhause in Heilbronn. Die Trauerfeier findet am Freitag, 25. August, um 10 Uhr in der Heilbronner Kilianskirche statt.
„Mit großer Dankbarkeit blicken wir auf ein erfülltes Leben zurück. Albrecht Hege gehörte zu den herausragenden Mitgliedern der Kirchenleitung und hat in seiner theologischen Reflexion, seiner Frömmigkeit und in seinem Engagement für Fragen der Landwirtschaft, Diakonie und Bildung Maßstäbe gesetzt“, würdigt Landesbischof Frank Otfried July den Verstorbenen. July nennt Hege einen „Jahrhundertzeugen“, der auch im Ruhestand mit wachen Sinnen die Geschehnisse in der Landeskirche verfolgt habe. „Auch ich persönlich verdanke ihm viel Zuspruch und Unterstützung“, so July.
Albrecht Hege, 1917 in Karlsruhe geboren, promovierte direkt nach seinem Theologiestudium in Tübingen und war nach seinem Vikariat 1947 Pfarrer in Ingelfingen bei Künzelsau. 1953 wurde er der erste württembergische Landespfarrer für die kirchliche Bauernarbeit an der Ländlichen Heimvolkshochschule in Waldenburg-Hohebuch. Sechs Jahre später trat er das Prälatenamt in Heilbronn an, das er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1985 bekleidete. 16 Jahre, von 1969 bis 1985, war er gleichzeitig Stellvertreter des Landesbischofs. Hege gehörte auch dem deutschen Exekutivkomitee des Lutherischen Weltbundes an.
Hege setzte Impulse vor allem in der evangelischen Erwachsenenbildung und Diakonie. Er war unter anderem Mitbegründer der Evangelischen Tagungsstätte Löwenstein und Vorsitzender der Paulinenpflege Winnenden, einer evangelischen Einrichtung, die Berufsbildung, Behindertenhilfe und Jugendhilfe verbindet. Für seine Verdienste um die Landwirtschaft zeichnete ihn der Landesbauernverband mit der Goldenen Ähre aus. Sein Engagement in der Diakonie wurde mit dem Goldenen Kronenkreuz gewürdigt.